Der Stuttgarter Autobauer Daimler will als erster Konzern Robotaxis auf die Straße bringen. Foto: AP

Der Automobilkonzern Daimler und der Zulieferer Bosch wollen in den kommenden Monaten selbstfahrende Taxis auf die Straße bringen – und der Konkurrenz aus dem Hause Google zuvorkommen.

Frankfurt - Im Rennen um die Spitzenposition beim autonomen Fahren will Daimler gemeinsam mit Bosch seine Fahrzeuge schneller als die Google-Schwester Waymo auf die Straße bringen. „Die Kooperation mit Bosch läuft sehr gut. Wer übliche Produktentstehungszeiten kennt, weiß, dass die Einführung entsprechender Systeme in greifbare Nähe rückt“, sagte Daimler-Strategiechef Wilko Stark der „Automobilwoche“. Bosch-Chef Volkmar Denner kündigte an: „Bereits in den kommenden Monaten werden erste Testfahrzeuge auf den Straßen zu sehen sein.“ Daimler und Bosch hatten 2017 eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet vereinbart.

„Wir werden neben hoch automatisierten Fahrzeugen mit Level 3 auch vollautomatisierte Fahrzeuge – also Level 4/5 – in absehbarer Zeit auf die Straße bringen“, sagte der Daimler-Strategiechef. Anfang des kommenden Jahrzehnts soll der reguläre Betrieb starten. Das Daimler-Angebot sei als integriertes System von Anfang an als Robotaxi konzipiert. Nach Informationen der „Automobilwoche“ handelt es sich dabei um den Van V-Klasse. „Der große Unterschied zu anderen Wettbewerbern ist, dass wir unser Fahrzeug von Anfang an als Robotaxi konzipieren und nicht das Technik-Kit auf ein Serienfahrzeug aufsetzen. Wir werden keine Bastellösung haben“, sagte Stark. Man wolle so schnell wie möglich Mobilitätsdienste mit eigenen Robotaxis anbieten. „Dafür haben wir mit Mytaxi, Via oder Moovel die geeigneten Plattformen.“

Generell stellt der Trend hin zu E-Mobilität und selbstfahrenden Autos die Autobauer vor große Herausforderungen. Denn der Bau eines E-Autos braucht viel weniger Arbeitskraft als bei einem Auto mit Verbrennungsmotor. Warum das so ist, und was das für Arbeitsplätze in der Region bedeuten könnte, sehen Sie im Video: