Ärger im Aufsichtsrat, der Standortleiter ist überraschend weg: Der Betriebsrat des Autozulieferers ZF in Friedrichshafen sieht darin Zeichen eines bevorstehenden Stellenabbaus.
Friedrichshafen - Mehr Regen als Sonnenschein hatte dieser Mittwoch über den Bodensee gebracht. Eine Kulisse, die bestens zu einer Großkundgebung passte, die es in Friedrichshafen in dieser Form bisher nicht gab. Vor der Konzernzentrale der ZF AG versammelten sich am Vormittag rund 5000 der insgesamt 9400 Beschäftigten, um zu zeigen, dass sie einem Abbau von Produktionskapazitäten und Personal nicht stumm zusehen wollen. Sowohl Entwickler und Ingenieure standen auf dem Platz vor dem Eingangsfoyer als auch die Mitarbeiter aus dem nördlich gelegenen Werk 2, von denen vorher viele mit Trillerpfeifen und Gewerkschaftsfahnen durch die Stadt gezogen waren. Von Zeichen einer neuen „Angstkultur“ sprach Franz-Josef Müller, Betriebsratschef innerhalb des Entwicklerbereichs.