Geely-Chef Li Shufu verdient an Daimler kräftig mit. Foto: AP

Als Großaktionär bei Daimler einzusteigen, hat sich für den chinesischen Investor Geely offenbar gelohnt. Die Beteiligung hat ihm im Geschäftsjahr 2017 einen siebenstelligen Betrag eingebracht.

Hongkong/Stuttgart - Der chinesische Autohersteller und Daimler-Großaktionär Geely profitiert von einem florierenden Geschäft im Heimatmarkt. Unter dem Strich blieb im Jahr 2017 ein Gewinn von 10,6 Milliarden Yuan oder umgerechnet 1,4 Milliarden Euro hängen, wie Geely am Mittwoch in Hongkong mitteilte. Geely profitierte besonders von einer steigenden Nachfrage nach sportlichen Geländefahrzeugen (SUVs).

Dank der guten Geschäftsentwicklung in China ist Geely Beobachtern zufolge in der Lage, die Fühler in der weltweiten Autobranche weiter auszustrecken. Allerdings hatte Geely-Chef Li Shufu Anfang März gesagt, derzeit keinerlei Pläne für weitere Zukäufe zu haben.

Debatte um ausländische Investoren

Im Februar war bekannt geworden, dass sich der Geely-Chef mit knapp 9,7 Prozent am Autokonzern Daimler beteiligt hat. Damit ist Geely der größte Aktionär bei den Stuttgartern. Angesichts des überraschend starken Einstiegs war die Debatte um schärfere Regeln für ausländische Investoren wieder aufgeflammt. Zudem will die Bundesregierung die Meldevorschriften im Wertpapierhandelsgesetz prüfen, weil Geely die hohe Beteiligung auf einen Schlag offengelegt hatte.

Ende des vergangenen Jahres war Geely zudem mit 8,2 Prozent beim Lkw-Hersteller Volvo AB eingestiegen. Zum Geely-Imperium zählt bereits seit 2010 der Pkw-Produzent Volvo Cars. Mit der globalen Expansion wappnet sich Geely auch für einen sich verschärfenden Wettbewerb in China. Der Wegfall steuerlicher Kaufanreize für spritsparende Autos könnte sich Unternehmensangaben zufolge negativ auf das Absatzwachstum im Reich der Mitte auswirken.