Ein etwas anderer „autofreier Sonntag“: 2019 sorgte die Aktion Kesselbambule für eine zeitweilige Blockade der B 14. Die Stadt hatte nur für eine Straßenhälfte die Sperrung vorgesehen. Foto: dpa/Christoph Schmidt

Von 2022 an soll das stattfinden, was sich die Stadt in ihrem Klimaschutzprogramm zum Ziel gesetzt hat. In diesem Jahr wird es eine dezentral angelegte Mobilitätswoche geben statt einer groß angelegten Veranstaltung.

Stuttgart - Die Coronapandemie hat viele Veranstaltungen verhindert, auch die autofreien Sonntage, bei denen nach dem Willen einer Gemeinderatsmehrheit für neue und emissionsfreie Formen der Mobilität geworben werden sollte. In etwas anderer Form, nämlich dezentraler und pandemieangepasst, soll es in diesem Jahr aber eine „Stuttgarter Mobilitätswoche“ geben. Und zwar vom 16. bis zum 22. September.

Das hat die Stadtverwaltung vorgeschlagen, die damit an die Europäische Mobilitätswoche in diesem Zeitraum anknüpfen will. Die Stadträte im Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik hießen das nun gut – und erweiterten das Konzept gleich noch etwas. Mehrere Fraktionen hatten dafür auf Initiative der Grünen um Andreas Winter einen gemeinsamen Antrag vorgelegt und beschlossen.

Vom kommenden Jahr an soll es autofreie Tage geben

Demnach soll der Mobilitätswoche der Geist eingehaucht werden, den man für die autofreien Sonntage im Sinn hatte, als diese im Zuge des Aktionsprogrammes Klimaschutz mitbeschlossen wurden. Außerdem legte man sich fest, dass die autofreien Tage in den Jahren 2022 und 2023 wirklich stattfinden sollen und dafür die Geldmittel eingesetzt werden, die man 2020 wegen der Pandemie nicht ausgeben konnte. Einzig bei der Wortwahl mit „autofrei“ hielt sich die CDU zurück. Ansonsten aber herrschte weitgehend Einigkeit.

Auch darüber, dass die Verwaltung in Kürze einmal berichten soll, ob man ein Vorbild aus Barcelona übernehmen könnte. Dort gibt es den sogenannten Barcelona Superblock. Darunter versteht man einen zeitweise für den Autoverkehr gesperrten Bereich, den die Menschen dann als neuen Begegnungsraum erfahren können. Von Anwohnern im Stuttgarter Westen würden auch solche Überlegungen angestellt, heißt es in dem Antrag der Fraktionen. Man könne sich das für Stuttgarts Stadtteilzentren vorstellen. Die Verwaltung soll nun klären, was das kosten könnte.