Jeder zehnte in Deutschland verkaufte Neuwagen kommt aus Japan. Foto: Anadolu

Die ausländischen Autobauer haben traditionell weniger Selbstzünder im Angebot als deutsche Hersteller. Die sinkende Beliebtheit von Dieselfahrzeugen trifft sie deshalb nicht so stark. Die steigende Nachfrage nach Benzinern bedeutet allerdings auch höhere Co2-Emissionen.

Frankfurt/Main - Die in Deutschland aktiven Autoimporteure wollen sich endgültig nicht an dem geplanten Milliarden-Fonds für saubere Luft in den Städten beteiligen. Investitionen zur Reduzierung der Emissionsbelastungen sollten aus Steuergeld finanziert werden und seien keine Angelegenheit der Hersteller, sagte am Dienstag der Präsident des Importverbandes VDIK, Reinhard Zirpel, in Frankfurt. Die Bundesregierung mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an der Spitze sowie die deutsche Autoindustrie hatten die ausländischen Hersteller nach dem so genannten Diesel-Gipfel aufgefordert, sich entsprechend ihres Marktanteils finanziell zu beteiligen. Der geschäftsführende Bundesverkehrsminister Christian Schmidt kritisierte die Haltung der Importeure scharf. „Es ist in keiner Weise nachvollziehbar, dass die ausländischen Hersteller, deren Fahrzeuge auch auf deutschen Straßen unterwegs sind, ihre Verantwortung nicht erkennen“, sagte der CSU-Politiker. „Die Reduzierung von Emissionsbelastungen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“

Die Industrie soll zu dem Fonds insgesamt 250 Millionen Euro beisteuern. Zusagen gibt es bisher aber nur von Volkswagen, Daimler und BMW, sodass noch eine Lücke klafft. Den Großteil der Finanzlast für den Milliarden-Fonds trägt ohnehin der Bund mit 750 Millionen Euro Steuergeld. Mit den Mitteln können besonders stark abgasbelastete Kommunen beispielsweise Elektro-Busse anschaffen.

Die Importeure verzeichneten unterdessen einen neuen Rekord-Marktanteil. Frankfurt - 38 Prozent der in Deutschland verkauften Autos stammen demnach von ausländischen Herstellern. Deren Marktanteil sei im laufenden Jahr so hoch wie nie zuvor, teilte der VDIK mit. Hauptgrund für den Rekord sei die sinkende Beliebtheit von Dieselfahrzeugen, sagte VDIK-Präsident Zirpel. Der Einbruch der Diesel-Neuzulassungen um zwölf Prozent trifft vor allem die deutschen Hersteller, weil diese sehr viel mehr Fahrzeuge mit Selbstzünder anbieten als die Importeure.