Bis 22 Uhr müssen Lastwagenfahrer sonntags ihre Gespanne stehenlassen (Symbolbild). Foto: dpa

Was machen Lastwagenfahrer, die auf das Ende des Sonntagsfahrverbots warten? Mancher vertreibt sich die Zeit offenbar mit Hochprozentigem. Eine Kontrolle an hessischen Autobahn-Raststätten bringt Erschreckendes zutage.

Gießen - Bei einer großangelegten Kontrollaktion hat die Polizei in Hessen fast 80 Lastwagenfahrern wegen hohen Alkoholkonsums die Abfahrt untersagt. Von den rund 1200 am Sonntagabend auf Autobahn-Raststätten und Parkplätzen kontrollierten Lkw-Fahrern hätten 190 unter Alkoholeinfluss gestanden, teilte das Polizeipräsidium Mittelhessen in der Nacht auf Montag mit.

Bei 79 von ihnen seien mehr als 0,5 Promille gemessen worden, weswegen die Polizei den Fahrtantritt untersagt habe. So wurden an einer Autobahn-Raststätte nahe Darmstadt beim Fahrer eines mit Salpetersäure beladenen Gefahrguttransporters 1,58 Promille gemessen. „Für die Fahrer von Gefahrguttransporten gilt die 0,0 Promille-Regelung“, betonte die Polizei.

Polizei legt Parkkrallen an

Bei einigen anderen Fahrern wurden Atemalkoholwerte von 2,29, 2,51, 2,64 und sogar 2,7 gemessen. Um eine Fahrt zu verhindern, legten die Beamten teilweise Parkkrallen an und zogen Dokumente oder Fahrzeugschlüssel ein.

An dem Einsatz an Parkplätzen und Raststätten entlang von Autobahnen waren am Sonntagabend rund 250 Polizisten beteiligt. „Mit dem Ende des Sonntagsfahrverbotes gegen 22 Uhr beenden erfahrungsgemäß viele Lkw-Fahrer ihre Wochenruhezeit und setzen ihre Fahrt fort“, erklärte die Polizei. Dabei würden immer wieder Fahrer unter dem Einfluss berauschender Mittel wie Alkohol stehen. „Diese Fahrer stellen ein erhebliches Risiko für die Verkehrssicherheit dar und gefährden nicht nur ihre eigene Gesundheit und ihr Leben, sondern auch das aller anderen Verkehrsteilnehmer.“