Neue Blitzer sollen helfen, die Autobahnen sicherer zu machen. Foto: dpa

Rasen gilt als Kavaliersdelikt. Diese Einstellung sollte eigentlich längst überholt sein, denn sie ist gefährlich, meint unsere Polizeireporterin Christine Bilger

Stuttgart - Es ist leider noch immer so, dass man weggehupt, beschimpft, bedroht und schlimmstenfalls sogar abgedrängt wird, wenn man es wagt, mit der Tachonadel auch nur ein Strichchen unter der zugelassenen Höchstgeschwindigkeit zu sein. Das kann zum einen den Tatbestand der Nötigung erfüllen, zum anderen ist es auch noch gefährlich. Doch damit nicht genug: Man wird auf Deutschlands Autobahnen immer noch geächtet, wenn man sich an die Regeln hält. Stammtischparolen wie „Ach, 15 bis 20 überm Limit geht immer“ sind hingegen gesellschaftsfähig.

Es gibt etwas Kostbareres als den fahrbaren Untersatz

Ist das klug? Nein. Denn wer rast, spielt mit dem Kostbarsten, was ein Autofahrer hat. Das ist nicht das heilige Blechle, sondern das Leben. Das eigene wie das des – vermeintlichen – Schleichers im Wagen vor der eigenen Stoßstange. Denn es ist ein unumstößlicher Fakt, was die Unfallstatistiken Jahr für Jahr belegen: Rasen ist gefährlich. Manchmal sogar tödlich. Wer immer noch denkt, es sei ein Kavaliersdelikt, mit 160 durchzubrettern, wo Tempo 100 gilt, der möge sich die Unfallmeldungen von den Autobahnen in den kommenden Wochen mal ein bisschen genauer anschauen.

Es mangelt den Rasern an Einsicht. Daher muss Geschwindigkeitsüberwachung sein. Deshalb ist es ein guter Schachzug der Polizei im Land, eine neue, etwas unberechenbare Messanlage anzuschaffen. Je ausgeklügelter das System mit der Kombination fest installierter Anlagen, mobiler Kontrollen und nun auch noch der neuen Technik wird, desto sicherer wird es auf den Autobahnen.