Weihnachtsstern auf der Haube Foto: Haar

Bürger ärgern sich über das monatelang abgestellte Fahrzeug eines ausländischen Halters. Doch die Rechtslage ist kompliziert.

Stuttgart - Den Bürgern reicht’s. Schon lange. Sie bitteln und betteln bei der Stadt, dass man doch bitte dieses Auto abschleppen möge. Vergebens. Seit mindestens zwei Monaten hat offenbar ein Halter aus Polen seinen Renault zur Entsorgung abgestellt. Manche Anwohner reagierten mit Wut, indem sie den Spiegel abschlugen, die Reifen platt machten oder die Karosserie beschädigten. Andere wiederum reagierten mit Kreativität. Sie pflanzten einen Weihnachtsstern auf die Motorhaube. Alle verbunden in dem Ziel, das Ordnungsamt aufmerksam zu machen.

Hotelbetreiber klagen über Schikane

Besonders die Inhaber des Hotels Find, vor dessen Tür das Schrottauto steht, ärgern sich. „Wenn Gäste vor unserem Haus ihre Koffer ausladen und nicht schnell genug sind, haben sie sofort einen Strafzettel“, sagt die Inhaberin, „aber das Auto darf hier monatelang stehen.“ Tatsächlich ist die Rechtslage hier etwas komplizierter. Ein Sprecher der Stadt erklärt sie: „Das Fahrzeug ist uns bekannt. Der Fahrzeughalter wurde bereits am 13. November angeschrieben. Er hat danach 14 Tage Zeit zu reagieren. Sollte das Fahrzeug weiterhin nicht bewegt werden, erhält der Halter eine so genannte Beseitigungsanordnung. Danach hat er noch mal zehn Tage Zeit, um das Fahrzeug zu entfernen. Kommt er der Aufforderung nicht nach, kann die Stadt das Fahrzeug abschleppen.“

Ob die Rechnung auch nach Polen geschickt wird, ist unklar.