Im Auto-Talk mit unserer Zeitung äußert sich Mercedes-Chefbetriebsrat Ergun Lümali auch zur angespannten Situation bei den Zulieferern – und zeigt sich solidarisch.
Man kennt sich – und man schätzt sich. Doch die Geschichte vom Verhältnis zwischen den Betriebsräten von Mercedes und Bosch ist damit noch lange nicht zu Ende erzählt. Vor einem Jahr waren es Gewerkschafter des Herstellers, die die Kollegen des Zuliefer-Riesen beim sogenannten Bosch-Aktionstag bei ihrem Protest nach dem Bekanntwerden der ersten Stellenabbaupläne unterstützten. Genauso waren es Boschler, die zuletzt zum Gegenbesuch nach Untertürkheim kamen, als vor dem Mercedes-Werkstor gegen den Verkauf der konzerneigenen Autohäuser demonstriert wurde.
Bei Bosch hat sich die Situation seitdem weiter verschärft. Über 20 000 Stellen sind es mittlerweile, die dem Sparplan bereits zum Opfer gefallen sind oder noch zum Opfer fallen werden. „Die Lage bei den Kollegen ist sehr angespannt“, sagt der Mercedes-Betriebsratschef Ergun Lümali beim „Auto-Talk“ gegenüber Leser und Leserinnen unserer Zeitung.
Er stehe regelmäßig im Austausch mit dem für die Automobilsparte zuständigen Bosch-Betriebsratschef Frank Sell. Aber auch mit Achim Dietrich, seinem Pendant bei ZF, sei er im Gespräch, so Ergun Lümali. Als Hersteller dürfe man seine Zulieferer nicht ausbluten lassen, so seine Meinung: „Wenn es sein muss, stehen wir mit Bosch und der Belegschaft anderer Zulieferer zusammen und das in aller Öffentlichkeit.“ Und jetzt nutze er die Gelegenheit, um an dieser Stelle „solidarische Grüße“ an die Belegschaft der Zulieferer auszurichten.