Tülây Schmid und Kultusminister Andreas Stoch Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Der baden-württembergische Kultusminister Andreas Stoch ist mit dem Rosa Detlef ausgezeichnet worden. Der Preis würdigt den Einsatz für Toleranz und gegen Ausgrenzung Homo-, Bi- und Transsexueller.

Stuttgart - Am Schillerplatz demonstrierten die Bildungsplangegner, im Treffpunkt Rotebühlplatz wurde am Sonntag besonderes Engagement rund um die Themen Homo-, Bi- und Transsexualität gewürdigt. Die Gesellschaft offener und toleranter zu machen, das ist das erklärte Ziel der Salz-der- Erde-MCC-Gemeinde Stuttgart. Sie verleiht seit 2010 den Rosa Detlef.

„Der Rosa Detlef ist ein politischer Preis. Es geht darum, sich einzumischen in das, was hier im Land geschieht“, sagt der Vorsitzende der Gemeinde, Pfarrer Axel Schwaigert. „Gerade jetzt ist nur ein paar Straßen weiter eine Demonstration. Unter dem Deckmantel der Nächstenliebe wird Hass und Ausgrenzung gezeigt. Wir wollen bewusst einen anderen Weg gehen und auf das Gute schauen, das passiert“, so Schwaigert.

Der Preisträger Andreas Stoch setze sich als Minister für Kultur, Jugend und Sport dafür ein, Toleranz von sexueller Vielfalt als Erziehungsziel in den Bildungsplan aufzunehmen. Für sein Engagement erhielt Stoch eine Skulptur, die den rosa Winkel aufgreift. Ihn mussten schwule Männer während der NS-Zeit tragen. „Die Bildung zur Menschlichkeit muss Andersartigkeit akzeptieren. Der Bildungsplan bereitet Kinder auf die Welt vor. Es war aber nicht einfach, mit den Angriffen und Vorurteilen umzugehen“, sagte Stoch (SPD).

Das Mitarbeiternetzwerk „GL@D“, eine schwul-lesbische Gemeinschaft bei der Daimler AG, wurde als Gruppe geehrt. „GL@D steht für herausragendes Engagement, Zivilcourage und den Mut, sich treu zu bleiben“, sagt Tülây Schmid, Ehefrau des stellvertretenden Ministerpräsidenten Nils Schmid (SPD), in ihrer Laudatio.