Unternehmen aus dem Kreis Böblingen, die sich für neu Zugewanderte oder Flüchtlinge einsetzen, können an dem Wettbewerb teilnehmen. Foto: Symbolbild/dpa

Das Landratsamt Böblingen hat einen Preis für Firmen ausgeschrieben, die sich für die Integration von Flüchtlingen und neu Zugezogenen einsetzen.

Böblingen - Neues Land, neue Sprache, neue Kultur: wer aus dem Ausland nach Deutschland zieht, der hat zunächst viele Eindrücke zu verdauen. Nicht allen fällt die Integration leicht. „Das kann nur über Arbeit und Sprache gelingen“, ist sich der Landrat Roland Bernhard sicher. Die Integration von Neubürgern sei daher „eine Daueraufgabe in einem Kreis, der mit wirtschaftlicher Stärke glänzt“. Das Landratsamt engagiere sich bereits in Sachen Integration, „wuppen können das aber nur die Unternehmen“.

Deshalb will das Landratsamt auch in diesem Jahr wieder Firmen aus dem Kreis Böblingen auszeichnen, die sich um die Integration von Flüchtlingen, dieses Mal aber auch von anderen neu Zugezogenen, die zum Zeitpunkt der Bewerbung seit weniger als einem Jahr in Deutschland leben, verdient machen. „Mit der Verleihung des Preises möchten wir den Unternehmen unsere Anerkennung zollen und ihnen für ihr Engagement und ihren Weitblick danken“, sagt Roland Bernhard.

„Das geht nur, wenn man anpackt“

Bereits vor einem Jahr hatte das Landratsamt drei Unternehmen gekürt, deren Engagement für die Integration von Flüchtlingen vorbildlich war. Damals hatte die Malerwerkstatt Jusztusz & Nietsch aus Aidlingen den ersten Preis gewonnen, bei ihnen lernte ein syrischer Flüchtling das Malerhandwerk. Der Ofenbauer Traugott Binder aus Herrenberg war auf dem zweiten Platz gelandet, dritter wurde die Compart AG aus Böblingen.

Compart hatte damals Deutschkurse für Flüchtlinge angeboten. Der Geschäftsführer Harald Grumser wollte so bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise helfen. „Das geht nur, wenn man anpackt“, sagt er. Grumser hatte bereits Erfahrungen mit unterschiedlichen Kulturen gesammelt: Bei Compart, einem Unternehmen, das Software entwickelt, arbeiten derzeit Menschen aus 23 Ländern. Aufgrund des Fachkräftemangels sei er auf den Zuzug von Mitarbeitern aus dem Ausland angewiesen, sagt er. „Ich wüsste nicht, wie das sonst gehen würde.“ Anderen Unternehmern möchte er die Sorgen vor der Anstellung von Ausländern nehmen. „Ich habe damit enorm gute Erfahrungen gemacht.“

Der Sieger erhält 8000 Euro

Wer sich an dem Wettbewerb beteiligen möchte, der kann sich unter dem Stichwort „Unternehmerpreis 2017“ mit einer Kurzbeschreibung seines Unternehmens, einer Vorstellung des bisherigen Engagements sowie der Idee für die Verwendung des Preisgeldes beim Landratsamt bewerben. Die Frist endet am 27. Oktober. Die Preisverleihung findet am 22. November in der Festhalle in Dagersheim statt. Eine Jury wählt die siegreichen Unternehmen aus. Der erste Sieger erhält ein Preisgeld von 8000 Euro, für den zweiten Platz sind 4000 Euro und für den dritten 2000 Euro ausgeschrieben.

Fragen zum Wettbewerb beantwortet die Flüchtlingsbeauftragte des Landratsamts Yotrana Youkhana unter der Nummer 07031/6632258 oder unter der Mailadresse y.youkhana@lrabb.de.