Auf Jogi Bitter ist Verlass: Er pariert t 40 Prozent der Bälle. Foto: Baumann

Stuttgarts Bundesliga-Handballer gewinnen in Erlangen nach starker Leistung 29:25. Im nächsten Heimspiel gegen Hüttenberg kann jetzt ein Riesenschritt zum Klassenverbleib gemacht werden.

Nürnberg - So langsam lässt er sich nicht mehr verheimlichen, der Aufwärtstrend des TVB Stuttgart. Der Handball-Bundesligist landete unter seinem Interimstrainer Jürgen Schweikardt – neben zwei knappen Niederlagen – nun auch bereits den zweiten Auswärtssieg: mit 29:25 (15:12) beim HC Erlangen. Es waren zwei ganz wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg, in den der TVB zudem auch den Gegner wieder mit hineingezogen hat.

Vor den 5142 Zuschauern in der Nürnberger Eishalle wurden die Franken eiskalt erwischt – und lagen nach sieben Minuten bereits 1:6 hinten. Von diesem Schlag erholte sich der HCE praktisch über die ganze Spielzeit nicht mehr, auch wenn die Mannschaft zwischenzeitlich (12:14) nochmals bis auf zwei Treffer herankam. Doch der TVB konnte sich auf seine Abwehr verlassen – zudem erwies sich Jogi Bitter mit 40 Prozent gehaltener Würfe als großer Rückhalt. „Das Torhüterduell ging dieses Mal an uns“, sagte Schweikardt, „aber dazu gehört immer auch eine gute Abwehr.“ Diese spielte aggressiv, hatte viel Ballgewinne, was dem Tempospiel der Stuttgarter sehr entgegen kam.

Schweikardt und Häfner fehlen

Das war umso erstaunlicher, als die Mannschaft kurzfristig die Ausfälle von Spielmacher Michael Schweikardt (leichter Muskelfaserriss) und Linksaußen Max Häfner (permanente Rückenprobleme) verkraften musste; für ihn sprang Martin Kienzle (2 Tore) in die Bresche, der eigentlich nur noch für die zweite Mannschaft spielt. Doch da zeigt sich – ähnlich wie bei dem erneut starken Dominik Weiß (6) –, dass die Erfahrung Schweikardts mit ehemaligen Spielern, mit denen er noch gemeinsam aktiv war, durchaus ihre Früchte tragen kann. Zu allem Unglück zog sich der starke Rechtsaußen Sascha Pfattheicher (3) in der Schlussphase noch eine Prellung am Knöchel zu. „Kompliment an die Mannschaft, die in Anbetracht der Ausfälle eine tolle Siegermentalität an den Tag gelegt hat“, sagte Schweikardt trotz einiger Nachlässigkeiten nach der sicheren 29:20-Führung: „Das muss nicht sein.“

Schon gar nicht am Sonntag (12.30 Uhr), wenn der Vorletzte aus Hüttenberg in die Scharrena kommt. Schweikardt betont deshalb: „Der Sieg in Erlangen ist nur etwas wert, wenn wir auch dieses Spiel gewinnen.“ Dann hätte der TVB bereits sieben Punkte Vorsprung auf den direkten Konkurrenten – die halbe Miete zum Klassenverbleib.