Exotische Welten Foto:  

Großer Auftritt nach mehr als drei Jahren Corona-Pause: Die Ballettschule Rebmann-Oehl hat mit ihrer Tanzshow begeistert und Spenden gesammelt.

Wie von Zauberhand berührt erwachen die Exponate im nächtlich stillen Naturkundemuseum zum Leben. Die Dinosaurier sind die ersten, gefolgt von vielen weiteren seltsamen, fröhlichen, aufregenden, gefährlichen Figuren. Einige von ihnen können fliehen, und der Nachtwächter hat alle Hände voll zu tun, sie wieder einzufangen. Wenn ihm dies nicht bis zum Sonnenaufgang gelingt, zerfallen sie zu Staub.  „Nachts im Museum“ heißt die farbenfrohe Tanzshow der Ballettschule Rebmann-Oehl sowie von Hip Hop Stuttgart aus Weilimdorf, die jetzt im Theaterhaus zu sehen war.

Der große Saal war zwei Mal ausverkauft. Weit mehr als 1000 Zuschauer wollten dabei sein, als die Schüler nach dreieinhalb Jahren Corona-Pause endlich wieder auftreten durften und zeigen konnten, was sie im Unterricht gelernt haben. Die Vorbereitung war kürzer als sonst, denn lange war nicht klar, ob die Veranstaltung überhaupt stattfinden kann.

Flüchtlingsmädchen mit auf der Bühne

Die Show vereinte alle Altersgruppen und Leistungsklassen sowie zahlreiche Tanzstile, vom klassischen Ballett und Kindertanz über Jazzdance bis zu Hip Hop, Breakdance und Commerical. Mit dabei: die bekannte Stuttgarter Sängerin Eva Leticia Padilla und die Masterclass Commercial von Dennis Catalano. Die jüngsten Tänzerinnen waren erst knapp drei Jahre alt und strahlten bei ihrem Auftritt als Dinobabys, Löwen und Leoparden sowie als Fledermäuse genauso wie die Erwachsenen und die Profis bei ihren Choreografien.

Auch ein Kind aus der Ukraine stand mit auf der Bühne. Das Mädchen ist seit einigen Wochen im Ballettunterricht dabei. Da die Übungen französische Namen haben und weltweit gleich benannt sind, habe die Tänzerin keine Probleme gehabt, auch ohne Deutschkenntnisse die Choreografie zu lernen, so Bettina Oehl, die mit ihrer Ballettschule das 30-jährige Bestehen feiert.

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Mit ihrer Tanzshow hat Bettina Oehl Spenden für eine private Hilfsaktion in einem Vorort der ukrainischen Stadt Charkow gesammelt, die von der Mutter der Schülerin unterstützt wird. Das Helferteam dort besorgt Lebensmittel, Hygieneartikel und Medikamente und verteilt sie sowohl an die Anwohner als auch an Flüchtlinge aus den besetzten oder stark zerstörten Ortschaften. Ein großes Problem stellt inzwischen die Treibstoffknappheit dar, sodass es immer schwieriger wird, die entlegenen Dörfer mit den Hilfslieferungen zu erreichen.

Weitere Spenden kommen der Aktion „Betterplace“, Kinder tanzen für Kinder in der Ukraine, zugute.