Die Darmstädterin Andrea Petkovic packt nach der ersten Runde bei der Australien Open schon die Koffer für die Heimreise. Foto: Getty

Schon nach der ersten Runde bei den Australian Open 2016 ist Andrea Petkovic aus dem Turnier geflogen. Die Darmstädterin verlor gegen Elizaweta Kulitschkowa. Für Lichtblicke sorgten Daniel Brands und Anna-Lena Friedsam.

Stuttgart - Nach der nächsten „Backpfeife“ im ungeliebten Australien musste sich Andrea Petkovic erst einmal kurz sammeln. Frustriert verließ die 28-Jährige im Anschluss an die unerwartete Erstrunden-Niederlage gegen die Russin Elisaweta Kulitschkowa den Court 6 im Melbourne Park. Doch schon eine halbe Stunde später versuchte Petkovic, das erneute frühe Scheitern bei den Australian Open nicht mehr ganz so an sich heranzulassen. „Natürlich habe ich trotzdem Wut in mir, aber ich bin distanzierter geworden“, sagte die deutsche Nummer zwei nach dem 5:7, 4:6 gegen die Nummer 109 der Welt.

Damit fiel die deutsche Bilanz am Montag in Melbourne durchwachsen aus. Denn vor Petkovic war bereits Philipp Kohlschreiber gegen den an Nummer sieben gesetzten Japaner Kei Nishikori klar mit 4:6, 3:6, 3:6 gescheitert. Für Lichtblicke sorgten dagegen zwei Underdogs. Qualifikant Daniel Brands warf Victor Estrella Burgos aus der Dominikanischen Republik mit 6:4, 7:6 (7:1), 4:6, 6:1 aus dem Turnier. Die deutsche Meisterin Anna-Lena Friedsam bezwang die Spanierin Lourdes Dominguez Lino mit 7:6 (7:3), 2:6, 6:1 und steht erstmals in der Millionen-Metropole am Yarra River in der zweiten Runde.

Petkovic findet nie zu ihrem Spiel

Dort wollte auch Petkovic unter ihrem neuen Trainer Jan de Witt unbedingt hin. Nach einem komplizierten Jahr, an dessen Ende sie sogar kurz an eine längere Pause gedacht und depressive Verstimmungen eingeräumt hatte, war die Hessin voller Tatendrang auf den fünften Kontinent gereist. Auch wenn sie an diesen wegen einiger schwerer Verletzungen keine guten Erinnerungen hat.

Doch gegen Kulitschkowa fand Petkovic nie zu ihrem Spiel. Zwar lag sie im ersten Satz zwischenzeitlich 3:1 vorne, aber insgesamt hatte sie dem druckvollen Spiel der unbekümmert auftrumpfenden Russin nicht viel entgegenzusetzen. Petkovic war dennoch deutlich bemüht, die Niederlage nicht zu dramatisieren. „Ich habe eine Backpfeife bekommen, die ich auf dem Weg zurück in Kauf nehmen muss“, sagte die Fed-Cup-Spielerin. „Ich habe alles in mir, muss mir nur die nötige Zeit geben. Es läuft nicht immer so, wie ich mir das in meinen Tagträumen vorstelle.“

Ein klein wenig wie im Traum kann sich derzeit dagegen Daniel Brands vorkommen. Der Deggendorfer, der nach seiner Erkrankung an Pfeifferschem Drüsenfieber fast bis auf Platz 500 der Weltrangliste abgestürzt war, hatte sich in Melbourne über die Qualifikation ins Hauptfeld gespielt und nutzte dort seine Chance gegen Estrella Burgos. „Ich bin mit meiner Leistung sehr zufrieden“, sagte Brands.

Die Favoriten geben sich keine Blöße

Er trifft nun auf den an Nummer 26 gesetzten Spanier Guillermo Garcia-Lopez. „Da ist noch was drin“, sagte Brands, der sich deshalb noch nicht zu sehr auf die eigene Schulter klopfen wollte. „Wenn das Turnier vorbei ist, kann ich das machen. Noch ist es aber nicht vorbei“, sagte der Davis-Cup-Profi mit neuem Selbstvertrauen.

Die Favoriten gaben sich derweil zum Auftakt der mit 28,38 Millionen Euro dotierten Veranstaltung keine Blöße. Die Titelverteidiger Novak Djokovic und Serena Williams marschierten ebenso souverän in die zweite Runde wie Roger Federer und Maria Scharapowa.

In unserer Bildergalerie haben wir einige Bilder von der Australian Open gesammelt.