Marktplatz der Informationen: Im Rathaus erfahren Schüler, wo es im Ausland neue Chancen gibt. Foto: Peter Petsch

Um junge Menschen über die Zeit im Ausland zu informieren, gibt es die Infomesse „Ich muss weg!“ im Stuttgarter Rathaus. Probleme gibt es nach der Schule für 17-Jährige. Ihre Gruppe ist durch das achtjährige Gymnasium größer geworden.

Stuttgart - Jeder, der in jungen Jahren im Ausland war, wird es einem verraten: Diese Zeit ist die beste, die man als junger Mensch erleben kann. Um Jugendlichen und jungen Erwachsenen diese Erfahrung zu ermöglichen, veranstaltet die Tipsntrips Jugendinformation Stuttgart in Zusammenarbeit mit der Stadt Stuttgart die Jugendinfomesse „Ich muss weg!“. An diesem Samstag, 3. Mai, findet der zweite Infotag im Stuttgarter Rathaus statt.

Hier findet man viele Informationen zu den unterschiedlichsten Organisationen, die Reisen und Auslandsaufenthalte anbieten. Es gibt Informationen zu Schüleraustauschen mit den Vereinigten Staaten, Australien und anderen englischsprachigen Ländern. Man kann sich über Sprachkurse, eine Zeit als Au-Pair oder über den Europäischen Freiwilligendienst informieren.

Seit 2002 gibt es die Messe, die in diesem Jahr zum elften Mal stattfindet. „Ziel ist es jungen Menschen Möglichkeiten für eine Zeit im Ausland zu zeigen und vielleicht bestehende Hemmschwellen abzubauen“, sagt Andrea Rembold von Tipsntrips und Organisatorin der Messe.

Auf der Veranstaltung gibt es Stände aus den verschiedensten Bereichen: Zum einen gibt es kommerzielle Anbieter, die den jungen Menschen einen Aufenthalt in ihrer Sprachschule verkaufen möchten und Anbieter ohne Gewinnabsichten, die vor allem freiwillige soziale Jahre im Ausland offerieren können.

Neben den Ausstellern gibt es während der Messe auch Referate und Workshops. Hier soll ein Fokus vor allem auf den Erfahrungsaspekt gelegt werden. Dazu kann man Jugendliche, die bereits im Ausland waren, zu ihrem Aufenthalt befragen.

Am beliebtesten sind englischsprachige Länder, dabei vor allem die USA oder Großbritannien. Hierfür bieten vor allem die kommerziellen Anbieter Reisen an.

Den von der EU geförderten Europäischen Freiwilligendienst in England zu machen sei, so die Jugendhausgesellschaft Stuttgart, extrem schwer. Hier würden auf eine Stelle über 1000 Bewerber kommen.

Durch die Umstellung der gymnasialen Oberstufe auf G 8 sei, so Andrea Rembold, noch ein weiteres Problem entstanden. Immer mehr Abiturienten würden die Schule mit 17 verlassen. Zwar sei die Förderung der EU auch auf diese Altersgruppe ausgeweitet worden, doch es gebe im Ausland nur wenige Organisationen, die nicht Volljährige aufnehmen würden. Die rechtlichen Risiken seien einfach zu hoch. „Das ist gerade unser größtes Thema“, sagt Andrea Rembold. „Es kommen immer mehr und wir können nur wenig anbieten.“ Für Interessierte dieser Altersgruppe hat Rembold nur den Tipp, hartnäckig dabei zu bleiben und den Organisationen zu zeigen, dass man es wirklich will.

Die Jugendinfomesse „Ich muss weg!“ findet am diesem Samstag von 10 Uhr bis 16 Uhr im Stuttgarter Rathaus statt. www.jugendinfomesse.de