Der Stromriese EnBW zahlt nach Informationen der Stuttgarter Nachrichten eine Million Euro pro Spielzeit für die neue Werbepartnerschaft mit dem VfB Stuttgart. Foto: dpa

Die Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) wird von der kommenden Saison an Sponsor des Nachwuchsleistungszentrums des Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart. Der Stromriese zahlt eine Million Euro pro Spielzeit für die neue Werbepartnerschaft.

Stuttgart - Die gute Nachricht zuerst: Der Stromriese EnBW wird nach Informationen der Stuttgarter Nachrichten Sponsor des Nachwuchsleistungszentrums des VfB Stuttgart. Das Logo des Energieversorgers soll den Neubau für die Jugend zieren, der zurzeit im Bau ist. Außerdem prangt der Schriftzug künftig auf den Trikots der Jugendmannschaften von der U 10 bis zur U 18. Eine Million Euro überweist das Unternehmen jährlich für diese Werbepartnerschaft.

Die schlechte Nachricht: Die Energie Baden-Württemberg AG steigt im Gegenzug als Großsponsor der Profifußballer aus. Nachdem das in Karlsruhe beheimatete Unternehmen schon 2010 sein Engagement als Trikotsponsor (für rund sechs Millionen Euro jährlich) beendet hatte, blieb es dem VfB Stuttgart trotzdem noch als Exklusivpartner erhalten. Dieser Vertrag über jährlich rund 3,5 Millionen Euro lief jetzt aus. Trotz intensiver Verhandlungen unter der Regie des ehemaligen Präsidenten Gerd Mäuser gelang keine Verlängerung des Kontrakts. Dagegen erklärte sich die EnBW bereit, die Nachwuchsabteilung des Fußball-Bundesligisten finanziell zu unterstützen. Was vereinsintern als Erfolg bewertet wird. Denn die Marke VfB, zu guten Zeiten geladen mit dem Image erfolgreicher Nachwuchsarbeit, hatte zuletzt in Bezug auf ihre Glaubwürdigkeit stark gelitten.

Minus nur zum Teil durch neuen Sponsoren gestopft

Unterm Strich klafft damit aber ein Loch in Höhe von 2,5 Millionen Euro auf der Einnahmenseite der VfB-Marketing-GmbH. Bisher konnte dieses Minus wohl nur zum Teil durch erfolgreiches Werben neuer Sponsoren gestopft werden.

Ursprünglich bestand die Hoffnung, dass der aktuelle Hauptsponsor Mercedes-Benz-Bank nach einer gewissen Anlaufphase auch das Sponsoring der VfB-Jugendarbeit übernehmen könnte. Offenbar hat das Geldinstitut nun aber andere Pläne.

Unberührt von diesen Veränderungen bleiben die EnBW-Tribüne und die gleichnamige Lounge auf der Gegengeraden in der Mercedes-Benz-Arena. Das Namensrecht für diesen Teil der Zuschauerränge verhandelte noch vor dem Umbau zum reinen Fußballstadion die Stadt Stuttgart, die auch die Einnahmen daraus kassierte.