Ingrid Bondorf mit Kinderkunst. Foto: Horst Rudel

Zum Nachdenken übers Älterwerden möchte eine Ausstellung des Bundes mit dem Titel „Was heißt schon alt?“ anregen. Sie wird am 12. November in Neuhausen eröffnet.

Fröhliche Gesichter mit grauen Haaren und Falten hängt die Quartiersmanagerin Ingrid Bondorf im katholischen Gemeindehaus St. Petrus und Paulus auf. Dort findet vom 12. bis 27. November eine Ausstellung über den demografischen Wandel statt. „Was heißt schon alt?“ zeigt die vielen Facetten des Themas. Die Wanderausstellung hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erstellt.

„Wichtig war es uns, die Ausstellung mit lokalen Aspekten zu bereichern und viele Partner ins Boot zu holen“, sagt Ingrid Bondorf. Deshalb freute sich die Quartiersmanagerin sehr darüber, dass die Schülerinnen und Schüler der benachbarten Mozartschule die Bilder über ihr eigenes Älterwerden gemalt haben. „Die meisten der Köpfe sehen so vital und jung aus“, findet Bondorf. Im Hintergrund ist auf einer der Arbeiten ein Regenbogen zu sehen. Dass sich die Kinder bei dem Kunstprojekt mit der Situation älterer Menschen auseinandergesetzt haben, das findet sie einfach schön.

Umfassende Lektüreauswahl

Mit einer umfassenden Lektüreauswahl zum Älterwerden hat die Bibliothekarin Marianne Ruckdeschel einen Büchertisch vorbereitet, der ebenfalls im Gemeindehaus ist. Die Literaturliste können sich Interessierte über einen QR-Code mit dem Smartphone herunterladen. „Der Übergang in den Ruhestand ist nicht einfach“, sagt die Leiterin der Öffentlichen Katholischen Bücherei. Mit Fachliteratur über Gesundheitsthemen, über die Partnersuche über 60 und über Perspektiven für das Rentenalter möchte Ruckdeschel einen positiven Blick auf das Alter eröffnen. Auch das Thema Ernährung hat in der Bibliographie einen hohen Stellenwert.

Marianne Ruckdeschel wünscht sich, dass die Besucher der Ausstellung die Gelegenheit nutzen, in den Büchern zu blättern. Wer ein Buch ausleihen möchte, darf das nach Ende der Ausstellung in der Bücherei tun. Auf den Austausch mit ihrem Lesepublikum „über das interessante Thema Demografie“ freut sich Marianne Ruckdeschel schon jetzt. Zwar kämen überwiegend jüngere Leserinnen und Leser in die Bibliothek im Oberen Neuen Schloss, „aber ich möchte mit dem Angebot gerade ältere Menschen erreichen und für das Lesen begeistern.“

Fotografien brechen mit Altersklischees

Die Vernissage ist am Samstag, 12. November, um 16 Uhr. Das Einführungsreferat hält die Sozialarbeiterin Ingrid Bondorf, die sich als Geragogin auf das Thema Älterwerden spezialisiert hat. Auf den Schautafeln sind Bilder eines Fotowettbewerbs zu sehen, in dem es um Altersbilder geht. Fotografien von Senioren im Fitnessstudio oder von einer älteren Dame auf dem Motorrad machen Mut, das Leben zu genießen.

Ein offener Gesprächsabend findet am Donnerstag, 17. November, um 19.30 Uhr statt. In lockerer Runde geht es um „Altersbilder im Kopf der verschiedenen Generationen“. Die Moderatorin Inge Hafner, ehemalige Altenhilfeplanerin im Landkreis Esslingen, wirft die Frage auf, wie man mit dem Älterwerden umgeht. „Das Beste kommt noch – Männer in der nachberuflichen Phase“ heißt ein Vortrag von Professor Eckart Hammer, dem Vorsitzenden des Landesseniorenbeirats Baden-Württemberg. Der Experte kommt am Mittwoch, 23. November, 19.30 Uhr, zum Vortrag ins katholische Gemeindehaus: „Das Beste kommt noch – Männer in der nachberuflichen Phase“.

Öffnungszeiten der Ausstellung sind dienstags von 10 bis 12 und von 18 bis 20 Uhr. Sie kann auch außerhalb der Öffnungszeiten besucht werden: Telefon 0 71 58/95 20 15 oder per E-Mail: ingrid.bondorf@drs.de