Veronika Lausecker-Hoffmann, Brigitte Krüger, Margit Schnorr-Gutmann und Ingrid Lemke (v. l.) gehören zum festen Team des Hochdorfer Kunsthofes. Foto: Susanne Müller-Baji

In der Zuffenhäuser Zehntscheuer wird am Freitagabend, 30. November, eine neue Ausstellung eröffnet. Zu sehen sind Werke von Künstlern des Hochdorfer Kunsthofs.

Zuffenhausen - Sieben Beschicker, sieben unterschiedliche Stile: Die letzte Zehntscheuer-Ausstellung für dieses Jahr lädt zu Entdeckungen ein. Und bringt ein recht beliebtes Ausflugsziel im Kreis Ludwigsburg mitten nach Zuffenhausen: Ab diesem Freitagabend stellen hier aktuelle oder vormalige Beschicker der Produzentengalerie im Hochdorfer Kunsthof aus.

Der Aufbau verlief zügig und das Ergebnis wirkt trotz aller Unterschiede auffallend harmonisch. Alle Aussteller waren oder sind Teil der Hochdorfer Produzentengalerie Kunsthof – und damit ein eingespieltes Team. Als Produzentengalerie bezeichnet man Ausstellungsräume, die von den Künstlern selbst betrieben werden. Renate Leidner hat vor 23 Jahren die historische Kastenscheuer übernommen und bespielt sie seither mit einer Handvoll Kollegen: Aktuell zum Team gehören Brigitte Krüger – die nun für den Kunstkreis Zuffenhausen die Werkschau in den Stadtbezirk geholt hat –, Veronika Lausecker-Hoffmann, Ingrid Lemke und Margit Schnorr-Gutmann. Als Gäste sind die „Ehemaligen“ Ursula Eckert und Jürgen Elwert mit dabei.

Viele Künster träumen von einer eigenen Galerie

Eine eigene Galerie betreiben, zumal in historischen Räumlichkeiten, davon träumen viele Künstler. Doch es setzt einiges Engagement voraus: Einen Anteil an den Unkosten, praktische Hilfe bei allen Renovierungen und natürlich die von April bis Oktober im Wechsel anfallenden Aufsichtsdienste. Der nicht beheizbare Kunsthof hat seine Pforten für dieses Jahr nun aber schon geschlossen: „Gott sei Dank, sonst hätten wir diese Ausstellung hier kaum machen können“, sagt Brigitte Krüger. Dafür ist die vormalige Kastenscheuer des nahe gelegenen Hochdorfer Schlosses in der warmen Jahreszeit ein beliebtes Ausflugsziel.

Die Künstler hat all dies zusammengeschweißt; und überaus harmonisch führt nun auch die aktuelle Werkschau Kunststile zusammen, die unterschiedlicher kaum sein könnten: Renate Leidner zeigt feminine Figurendarstellungen mit dekorativen, eincollagierten Elementen. Veronika Lausecker-Hoffmann spielt mit den Formen, auch in den hängenden Objekten, die aus einer Modelliermasse und dünnen Achat-Steinscheiben bestehen. Und Brigitte Krüger hat alten Fensterrahmen eine neue, bunte Aussicht verliehen und stellt überdies wetterfeste Gemälde vor – auch für draußen geeignet.

Ausstellung hält für jeden etwas bereit

Streng und zurückhaltend geben sich dagegen die Hausformen von Ursula Eckert. Margit Schnorr-Gutmann spielt in ihren Fotografien mit Reflexionen und Bildebenen. Und Jürgen Elwert gibt das Enfant Terrible der Ausstellung, mit bissigen Gemälden, in denen „Dornröschen“ zur Bondage-Queen wird und ein Paar zwar rosarot aber gar nicht lieblich daher kommt. Bei Ingrid Lemke findet man niederschwellig Zugang zur abstrakten Malerei: Am oberen Rand wirkt das Gemälde „Brückenschlag“ noch wie eine Landschaft. Mit diesem Horizont vor Augen, lässt man sich leichter sich ins Bild hineinziehen. Dort verliert man sich alsbald in den Strukturen, bis die Assoziationen frei kommen und gehen.

So hält diese bei aller Unterschiedlichkeit harmonische Ausstellung wohl für jeden etwas bereit. Und in der warmen Jahreszeit lockt dann ein neu entdecktes Ausflugsziel in der Region, weitere Informationen gibt es schon jetzt unter www.galerie-im-kunsthof.de

Info Die Werkschau in der Zehntscheuer, Zehnthof, wird an diesem Freitag, 30. November, um 19.30 Uhr eröffnet. Sie ist bis 9. Dezember samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr zu sehen.