Bei der Ausstellung gibt es einen Mix von Dior-Klassikern mit einer britischen Note zu sehen. Foto: AP

Im berühmten Victoria and Albert Museum in London wird die Schau „Christian Dior – Designer von Träumen“ eröffnet. Dabei gibt es aber nicht nur Haute Couture des Modehauses zu sehen.

London - Französische Haute Couture mit englischer Note - das könnte der Untertitel einer Ausstellung über das Modehaus Christian Dior sein, die an diesem Samstag (2. Februar) im Victoria and Albert Museum (V&A) in London eröffnet wird. Die Schau „Christian Dior - Designer von Träumen“ orientiert sich im wesentlichen an der höchst erfolgreichen Dior-Ausstellung in Paris, mit der 2017 das 70-jährige Bestehen des Modehauses gefeiert wurde.

Das V&A nimmt nun für sich in Anspruch, erstmals die Begeisterung Diors für britische Traditionen zu enthüllen: von Royalty über Perlen, Tweed und Maßschneiderei - sogar am britischen Essen gewann der Franzose demnach Geschmack.

Zu diesem Zweck hat Kuratorin Oriole Cullen der chronologisch und thematisch angelegten Schau über die Geschichte des Modehauses ein Extra-Kapitel hinzugefügt, in der Diors Faszination für englische Landschaftsgärten, pompöse Landsitze, Stoffe und Luxusschiffe belegt wird. Schon lange bevor er als 21-Jähriger zur Verbesserung seiner Englischkenntnisse nach London kam, habe Dior in seiner Heimat in der Normandie stets die enge Verbindung nach England verspürt. „Es ist eine Geschichte, die bisher wenig bekannt war“, sagte Cullen zu ihren Recherchen.

Dior hat die weibliche Linie revolutioniert

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs, als Dior 1947 mit dem „New Look“ die weibliche Linie revolutionierte, begann auch seine Kooperation mit britischen Textilhäusern. Der Besucher erfährt von privaten Modeschauen für die High Society in Landhäusern und in der französischen Botschaft in London, wo Prinzessin Margaret, die jüngere Schwester der Queen, Stargast war. Das von Dior entworfene üppige Ballkleid aus Tüll und Seide, das Margaret zu ihrem 21. Geburtstag 1951 trug, ist ein Highlight der Schau. Dior kleidete unter anderem die Schriftstellerin Nancy Mitford und die Ballerina Margot Fonteyn ein.

Mit Stolz verweist Cullen darauf, dass rund 50 Prozent der in London gezeigten 500 Objekte - darunter etwa 200 Kleidungsstücke - neu seien. Das Erstaunlichste an der Schau, die mit einem Rausch aus Tüll, Taft und Seide in einem glitzernden „Ballraum“ endet, bleibt für sie, dass „jedes einzelne Stück von Hand angefertigt ist“.