Triennale-Kunstwerk: OA Krimmels „Extinction to go / The Football“, 2024/25. Foto: OA Krimmel

Zur viermonatigen Schau der aktuellen Kleinplastikszene in der imposanten Alten Kelter in Fellbach gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm.

Zur mit vier Monaten Laufzeit zumindest längsten Kulturveranstaltung in diesem Sommer, der 16. Triennale Kleinplastik 2025 in der alle räumlichen Dimensionen sprengenden Alten Kelter am Fuße des Kappelbergs, gehört natürlich ein ebenso üppiges Rahmenprogramm. Was alles im Angebot ist, haben Kulturamtsleiterin Maja Heidenreich und ihr Stellvertreter Heribert Sautter, zugleich Leiter der Galerie der Stadt Fellbach und Cheforganisator der Triennale, kürzlich der Presse vorgestellt.

 

Unter dem Titel „Habitate. Über_Lebensräume“ lädt die von Claudia Emmert und Ina Neddermeyer kuratierte Schau von Samstag, 24. Mai, bis Sonntag, 28. September, auf 3000 Quadratmetern zu einer „diskursiven Wanderung“ ein, so Heidenreich.

Literatur, Musik, Vorträge und Filme

Wie haben sich die Lebensräume von Menschen, Tieren und Pflanzen verändert und wie werden sie auch zukünftig im Umbruch sein? Dieser Frage geht das Kulturamt auch in dem eigens konzipierten Beiprogramm mit Literatur, Musik, Vorträgen und Filmen nach. Auffällig: die Kunst geht auch hier offenkundig diverse Wege – mit Materialien wie Wolle, mit Fischen oder Würmern.

So gibt es in Zusammenarbeit mit dem Obst- und Gartenbauverein Oeffingen, der sich nach Heidenreichs Angaben erstmals an der Kleinplastik-Triennale beteiligt, und dem Künstlerkollektiv „Blockadia*Tiefsee“ Ende Juni einen künstlerischen Workshop „Zusammenleben mit Würmern“. Was können wir von Würmern und Kompostierung lernen? Gemeinsam wird ein Wurmkompost aus Holz für die Triennale gebaut.

In einer Soiree mit Akustik, Material und Form unter dem Titel „Zweimal und der Fisch“ eröffnen Studierende der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart unter der Leitung der Professorin Annegret Müller am 6. Juli, 18 Uhr, in der Alten Kelter in Wort und Musik performative Blickwinkel auf avantgardistische, dadaistische und expressionistische (Lebens-)räume.

Ansonsten bleibt die Alte Kelter zwar das Zentrum, es geht aber auch zu einigen Außenstellen: So etwa in der Fertighausausstellung Eigenheim & Garten an der Fellbacher Höhenstraße als Kooperationsveranstaltung mit der Internationalen Bauausstellung (IBA’27) am 26. Juni um 17 Uhr zum Thema „Wohn-/Lebensraum der Zukunft“. Mit dabei ist Folke Köbberling, Künstlerin und Professorin der Technischen Universität Braunschweig und Expertin für Wollbau – auch für Triennale-Organisator Sautter ein bisher eher unbekanntes Metier. Mit dabei sind außerdem IBA-Intendant Andreas Hofer, Fellbachs Baubürgermeisterin Beatrice Soltys und Sevil Özlük, Geschäftsführerin von Eigenheim & Garten.

Eine weitere kurzzeitige Außenstelle ist der nördliche Stadtteil Oeffingen: Nach dem großen Erfolg der Silent Disco im Weidachtal vergangenes Jahr spielt am Freitag, 25. Juli, ab 20 Uhr wieder die Musik in der ehemaligen Kläranlage mitten im Wald.

Bei der Finanzierung der Triennale muss das Kulturamt wegen der Ebbe in der Stadtkasse wie alle anderen Ämter im Fellbacher Rathaus mit einer 20-prozentigen Kürzung kämpfen. Immerhin, diverse Sponsoren sind weiterhin dabei, außerdem kommt vom Land Baden-Württemberg ein Zuschuss über 100 000 Euro.

Künstler bauen ihre Werke selbst auf

Und ein Vorteil gegenüber früheren Präsentationen ist, so Heidenreich, „dass viele Künstler selbst aufbauen“. Was wiederum dadurch möglich wurde, dass die 16. Triennale eine Rückkehr zur echten Kleinplastik darstellt und somit ein Kunstwerk maximal einen Kubikmeter umfassen darf.

Das Gesamtprogramm sowie Informationen zur Triennale, zu Führungen und Eintrittspreisen gibt es beim Kulturamt unter Telefon 0711/5851-364 oder E-Mail triennale@fellbach.de sowie unter www.fellbach.de/triennale.