Landesumweltminister Franz Untersteller (Grüne) und Wilhelma-Chef Thomas Kölpin in der neuen Wilhelma-Ausstellung Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Die Wilhelma präsentiert den Besuchern nicht nur exotische Tiere und Pflanzen. Am Montag wurde beim Schaubauernhof das neue Akademie-Info-Center eingeweiht und die Dauerausstellung „Expedition heimische Natur“ eröffnet.

Stuttgart - Die Wilhelma präsentiert den Besuchern nicht nur exotische Tiere und Pflanzen. Am Montag haben Landesumweltminister Franz Untersteller (Grüne), Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin, Claus-Peter Hutter, Leiter der Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg und Ausstellungsgestalter Achim Mayer beim Schaubauernhof das neue Akademie-Info-Center eingeweiht. Gleichzeitig eröffneten sie die Dauerausstellung „Expedition heimische Natur.“

"Unser ehemaliges Natur-Info-Center war in einem Pavillon untergebracht, der marode war und der dem Rosensteintunnel weichen musste“, sagte Claus-Peter Hutter. Im neuen Gebäude, das die Wilhelma zur Verfügung gestellt hatte, habe die Akademie für Natur- und Umweltschutz in einer Dauerausstellung den Lebensraum der Hecken- und Feldgehölze ausgestellt. Claus-Peter Hutter: „Dieser Lebensraum ist überall im Land zu finden. Neben den Exoten aus dem Tier- und Pflanzenreich sollen die Besucher hier die heimische Flora und Fauna kennenlernen. Auf beleuchteten Bildern werden deshalb der seltene Feldhase, Steinmarder, Spitzmaus, Wiesel, Erdkröte, Nachtigall, Buntspecht. Rabenkrähe oder Turmfalke auf beleuchteten Bildtafeln dargestellt. Dazu gibt es Infos über ihre Lebenweise und ihre Funktion im Ökosystem. Auch Gefährdungspotenziale und Schutzmöglichkeiten werden angesprochen.

Mit dieser Präsentation, sagte Claus-Peter Hutter, wolle die Akademie der Wissenserosion vorbeugen: „Immer mehr Menschen wissen immer weniger über heimische Arten und ihre Wechselwirkung auf das Ökosystem. Ohne dieses Wissen kann man sich aber nicht richtig für den Artenschutz einsetzen.“ Es solle aber nicht dabei bleiben, nur Impulse mitzunehmen. Die Besucher können Anregungen zum Artenschutz auf einer Karte ausfüllen und in einen Briefkasten einwerfen. Die Akademie wertet die Vorschläge aus, und die besten Lösungen werden an einer Pinnwand angebracht.

Auch auf die Bedürfnisse von Kindern geht die Ausstellung ein. Spezielle, auf die Perspektive von Kindern ausgerichtete Artenporträts, die mit individuell beschrifteten Schiebetafeln mit der Aufschrift „Kennst Du mich?" versehen sind, sprechen die Neugier und den Entdeckergeist an.

Das neue, barrierefreie Akademie-Natur-Info-Center ist außerdem Schauplatz von 20 bis 20 Aktionstagen pro Jahr. Dabei geht es unter anderem über Fledermäuse oder die Winterfütterung von Vögeln und den Bau von Vogelhäuschen und Nistkästen.