Die Zitadelle von Aleppo im Jahr 2008 Foto: Jörg Esefeld (z)

Im Stadtarchiv ist am Mittwoch eine Ausstellung des Aleppo Archivs zu Gast. Es geht um die „syrische Tragödie – Zerstörung einer Weltkultur“.

Bad Cannstatt - „Das Aleppo Archiv – Wie wichtig ist Erinnern?“: So lautet der Titel einer Ausstellung , die am Mittwoch, 23. November, im Stadtarchiv, Bellingweg 21, eröffnet wird. In Kooperation mit dem Verein „Freunde der Altstadt von Aleppo“ und dem Institut für Auslandsbeziehungen geht es um die „syrische Tragödie – Zerstörung einer Weltkultur“. Ab 19 Uhr sprechen und diskutieren Mamoun Fansa (gebürtiger Aleppiner, Archäologe und von 1995 bis 2011 Direktor des Landesmuseums für Natur und Mensch in Oldenburg) und Nihad Siris (syrischer Bauingenieur und Schriftsteller, der seit 2012 im Exil lebt). Die Moderation übernimmt Jörg Armbruster, langjähriger Korrespondent der ARD für den Nahen und Mittleren Osten. Die Einführung in die Ausstellung gibt Anette Gangler, freie Architektin und Stadtplanerin, die Stadtplanung am Städtebau-Institut der Universität Stuttgart lehrt und in verschiedenen Forschungsprojekten zu Weltkulturerbe-Städten beteiligt ist.

Im Jahr 2008 wurde das „Urban Historic Archive and Document Center of Aleppo“ gegründet. Alte Katasterpläne, historische Fotos und beschreibende Texten sollten die Grundlage für die Erhaltung der historischen Altstadt von Aleppo bieten. Der Bürgerkrieg hat diese Pläne in den vergangenen Jahren zunichte gemacht. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Frage nach der Bedeutung von Archiven für die Erinnerungskultur. Lässt sich Erinnerung im digitalen Zeitalter überhaupt auslöschen?