Eine Brücke über den Bodensee: Damals war diese Idee aus der Notwendigkeit heraus geboren, auf den wachsenden Verkehr zu reagieren. Vorangetrieben hatte die Idee der Autobrücke damals der FDP-Stadtrat und Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Konstanz, Josef Hund. Ihm diente die Fehmarnsund-Brücke an der Ostsee als Vorbild. Foto: Demag

Eine Ausstellung über nie realisierte Bauwerke am Bodensee kommt nun von Kreuzlingen nach Stuttgart. Die „geplatzten Stadt(t)räume“ reichen von einer Brücke über den See bis zu einem schwimmenden Konzerthaus vor Konstanz.

Viele Stuttgarter zieht es in diesen ersten Frühlingstagen an den Bodensee – doch nun kommt dieser zu uns. Zumindest durch die Ausstellung „Geplatzte Stadt(t)räume – Eine Reise durch Konstanz/Kreuzlingen“, die zuvor im Schweizerischen Kreuzlingen zu besichtigen war. Sie zeigt utopische Bauten am See.

 

Konstanz und Kreuzlingen: zusammengewachsen und doch getrennt, gegensätzlich, alt und jung. Was beide Städte verbindet, ist die Vorstellung, noch nicht die angemessene Form gefunden zu haben. Architekten haben immer wieder visionäre Pläne entworfen: Sie sollten Konstanz etwas zurückgeben von der Bedeutung, die es einst hatte, und Kreuzlingen, hervorgegangen aus der Fusion dreier Dörfer, überhaupt erst Urbanität verschaffen. Die Auswahl der Beispiele umfasst ein breites Spektrum: Es finden sich darunter Kulturbauten und Konzerthäuser, Kirchen, außergewöhnliche Wohn- und Gewerbebauten, Bahnhofsanlagen oder Häfen, Brücken, Tunnels und Autobahnen.

Wer die Ausstellung besucht, begibt sich nicht nur auf eine Reise durch Stadtteile und Quartiere. Es ist auch eine Reise durch die Zeit zu den Zukunftsentwürfen der Vergangenheit. Wäre das eine oder andere Projekt wünschenswert gewesen? Oder wäre der vermeintliche Traum in Wahrheit ein Albtraum geworden? Über jedes Beispiel wird abgestimmt. Wie würde Konstanz/Kreuzlingen heute aussehen, hätte man anders entschieden? Spannend – zumal man diese Überlegungen auch fürStuttgarttreffen kann.

Die Ausstellung wurde vom Museum Rosenegg in Kooperation mit dem Architekturforum Konstanz/Kreuzlingen konzipiert. Die Gestaltung erfolgte durch Studierende der Fachbereiche Architektur und Kommunikationsdesign der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG) Konstanz.

Die Vernissage ist am 28. April um 19 Uhr im BDA Wechselraum, Zeppelin Carré, Friedrichstraße 5. Die Begrüßung erfolgt durch Liza Heilmeyer, Landesvorsitzende des BDA Baden-Württemberg, Grußworte kommen von Eberhard Schlag von der HTWG Konstanz und Stefan Neubig, Präsident des Architekturforums Konstanz/Kreuzlingen. Eine Einführung in die Ausstellung erfolgt durch David Bruder, dem Leiter des Museum Rosenegg in Kreuzlingen.

Die Ausstellung ist vom 29. April bis 23. Mai zu sehen. Öffnungszeiten sind immer Dienstag bis Freitag von 15 bis 18 Uhr und nach Absprache. Am 1. und 2. Mai ist die Ausstellung geschlossen.