Die GdF verlängert den Streik ihrer etwa 200 Vorfeldbeschäftigten am Frankfurter Flughafen.

Frankfurt/Main - Der Streik am Frankfurter Flughafen eskaliert, das Nachsehen haben die Reisenden: Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) hat den Ausstand der knapp 200 Mitarbeiter auf dem Vorfeld bis zum Wochenende verlängert. Der Flughafenbetreiber Fraport setzt Aushilfskräfte ein, die die Abwicklung des Verkehrs immer besser in den Griff bekommen. Gespräche zwischen den Tarifparteien gab es keine.

Die Situation ist verfahren. Ersatzkräfte sicherten am Dienstag die Abfertigung von mehr als 80 Prozent der geplanten Flüge und sorgten für einen laut Fraport „geregelten“ Betrieb. Auch für einen längeren Arbeitskampf sieht sich das Unternehmen gut gerüstet. „Wir haben uns darauf vorbereitet, auch längere Streikphasen zu überstehen“, sagte Firmensprecher Mike Schweitzer. Die GdF hatte zuvor die am Montag begonnene Arbeitsniederlegung bis Freitag um 23.00 Uhr verlängert.

Umsatzeinbußen liegen bei 3,5 bis 4 Millionen Euro

Die GdF warf Fraport aber vor, mit dem Einsatz von Ersatzpersonal die Sicherheit der Fluggäste zu gefährden. Sprecher Matthias Maas sagte, viele Ersatzkräfte hätten nur eine Kurzausbildung von zwei Tagen hinter sich, während dafür normalerweise sechs bis sieben Monate erforderlich seien. „Das ist jenseits der Legalität“, sagte Maas. „Ich kann niemandem empfehlen, ab Frankfurt zu fliegen.“

Fraport-Sprecher Schweitzer wies die Anschuldigungen entschieden zurück: „Die Sicherheit ist hier jederzeit gewährleistet.“ Die Umsatzeinbußen für den Flughafenbetreiber bezifferte er auf 3,5 bis 4 Millionen Euro für die ersten beiden Streiktage in der vergangenen Woche. „Gestern war es rund eine Million“, sagte er.

Bis zum Dienstagnachmittag wurden 187 von 1.200 vorgesehenen Flügen annulliert. Die Lufthansa wollte nach dem Ausfall von 200 Flügen am Montag am Dienstag 156 Flüge streichen. „Von Tag zu Tag kommen wir besser mit der Situation zurecht“, sagte ein Sprecher der Fluggesellschaft.

Knackpunkt ist das Geld

Umstritten ist die Höhe der GdF-Forderungen im Schlichterspruch, den Fraport abgelehnt hatte. Der Flughafenbetreiber spricht von überzogenen Lohnerhöhungen von bis zu 70 Prozent, dabei rechnet er aber auch Forderungen nach höheren Zulagen und geringerer Arbeitszeit mit ein. Die Gewerkschaft weist dies zurück. Es gehe um Lohnsteigerungen von „maximal 28 Prozent über komplette vier Jahre“, sagte Maas im ZDF-„Morgenmagazin“.

Beide Seiten erklärten, sie seien zu Gesprächen bereit. Fraport-Sprecher Schweitzer machte das aber davon abhängig, dass die Gewerkschaft ihre starre Haltung aufgeben und den Streik beenden müsse.