Gesa Schulze-Kahleyß (links) und Elke Ott auf ihrer Bühne: die Fellbacher Panoramaterrasse Foto: Gottfried Stoppel

Beim Aufstieg zur Fellbacher Panoramaterrasse kann man Wein dort erleben, wo er wächst – besonders unterhaltsam ist es jedoch mit den Kabarettistinnen Elke Ott und Gesa Schulze-Kahleyß.

Fellbach - Wer die Aussicht von der Fellbacher Panoramaterrasse genießen möchte, muss sich dieses Vergnügen erst einmal mit einem rund halbstündigen Aufstieg verdienen. Von der Neuen Kelter am Fuße des Kappelbergs folgt man zunächst der Beschilderung des Weinwegs. An der Kelter zeigt einem vom Parkplatz aus ein erhöht angebrachter, allerdings recht unauffälliger metallener Wegweiser den Einstieg nach rechts an. Im weiteren Verlauf muss man den Blick allerdings nach unten richten, um die seitlich am Wegesrand angebrachten Schilder zu entdecken. Das Erste ist am Boden gegenüber eines markanten Wegweisers zu finden und schickt einen wiederum nach rechts, nun mitten in die Weinlagen hinein. In Kurven schlängelt sich der Weg nach oben.

In Begleitung von Gesa Schulze-Kahleyß und Elke Ott wird einem der Aufstieg indes nicht lang. Die beiden bieten Weinführungen von der Kelter hinauf zur Panoramaterrasse an, bei denen sie Unterhaltsames und Informatives über die Fellbacher Rebensäfte erzählen. Der nächste Termin ist am 13. September. Weitere Informationen und Tickets gibt es beim i-Punkt in Fellbach. Wer dabei sein möchte, sollte sich mindestens eine Woche vorher anmelden unter 07 11 / 5 75 61 - 415 oder per Mail an i-punkt@fellbach-tourismus.de. Zwar sind die beiden Weinerlebnisführerinnen als junge Alte mit ihren mit WLAN und Handyhaltern ausgestatteten Rollatoren auch andernorts in der Region Stuttgart schräg unterwegs, aber mit dem Kappelberg verbindet vor allem Elke Ott über ihre Liebe zum Wein hinaus eine besondere Beziehung.

Mit einem Seufzen wird der schöne Ausblick auf die Heimat bedacht

„Der Kappelberg ist mein Hausberg. Ich laufe hier oft durch die Weinberge. Da komme ich zur Ruhe. Das ist für mich Naherholung“, sagt die gebürtige Fellbacherin, während sie tief einatmet und ihren Blick über die Landschaft schweifen lässt. Weit reicht die Aussicht bis zur Heuchelberger Warte im Heilbronner Land. „Da sieht man Ludwigsburg, dort die Weinhänge des Cannstatter Zuckerles und da der Rotenberg“, erklärt sie, immer weiter nach links deutend. Als charakteristische Bauten sind der Stuttgarter Fernsehturm und die Mercedes-Benz-Arena zu sehen. Lässt man seinen Blick weiter in die andere Richtung schweifen, bleibt dieser unweigerlich am Schwabenlandtower hängen. „Mein Fellbach hat sich verändert. Der Schwabenlandtower ist einfach markant, und man muss ihn miteinbeziehen. Man kann ihn ja nicht ausradieren“, sagt Elke Ott über das immer noch im Bau befindliche Wohn- und Geschäftshochhaus, das in der Stadt die Geister scheidet und auch bereits mit Spottnamen wie „Koloss von Fellbach“ bedacht wurde. Noch ein Stück weiter rechts breitet sich vor den Augen der Betrachter das Remstal aus. „Das ist für mich Heimat“, sagt Elke Ott mit einem Seufzen.

Die Beobachtung der Mitmenschen ist eine Fundgrube für Ideen

Wenn sie die Winzer bei ihrer Arbeit und ihre Mitmenschen beobachte, komme sie auf neue Anregungen für ihr Weinkabarett. „Vor allem, wenn diese gefährliches Halbwissen weitergeben“, erzählt Elke Ott lachend. Eine wahre Fundgrube für Ideen sei es etwa, wenn bei Pärchen er ihr eine Weinempfehlung gebe, ergänzt Gesa Schulze-Kahleyß. Da stellten sich ihnen gleich Fragen wie: „Darf man einer älteren Dame eine Spätlese empfehlen? Sollte man zum ersten Rendezvous etwas Prickelndes trinken? Darf man Fassweine nur in Gesellschaft eines Mannes mit Bauch genießen und einen Wein mit vielen Umdrehungen mit einem Porsche-Fahrer?“, das sind Kostproben der Wortspielereien, die die beiden Kabarettistinnen aus dem Stegreif parat haben, und mit denen sie ihre Führungen garnieren – wobei die Weine vom Kappelberg selbstredend verkostet werden dürfen.

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„Wir trinken uns dabei durch alle Fellbacher Weingüter. Denn was du heute kannst entkorken, das verschiebe nicht auf morgen“, feixt Schulze-Kahleyß. Dabei sei es schon vorgekommen, dass zufällig der Winzer des Weins, der gerade probiert wurde, vorbeikomme und seine Arbeit unterbreche, um den Teilnehmern den Tropfen persönlich vorzustellen. Doch auch Ott und Schulze-Kahleyß sind firm in Sachen Rebsorten: „Hinter uns wächst zum Beispiel ein Chardonnay“, erläutern die Fachfrauen. Sie erkennen das an Blättern und Trauben. „Wenn man den Wein daraus vor Ort genießt, bekommt man ein ganz anderes Gefühl dafür. Ihn dort zu genießen, wo er wächst, ist etwas besonders Schönes und Tolles“, davon sind die beiden überzeugt. Darin werden wohl alle diejenigen mit ihnen übereinstimmen, die, umringt von Rebzeilen, von der Panoramaterrasse aus den Ausblick genießen.

Die Anfahrt mit dem VVS:

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