„Auch die bayerische Landesregierung sollte das beschlossene Gesetz ernst nehmen“, sagte Karl Lauterbach am Montag. (Archivbild) Foto: dpa/Kay Nietfeld

Am Montag hat der bayerische Ministerpräsident Markus Söder angekündigt, die einrichtungsbezogene Corona-Impfpflicht zunächst nicht umzusetzen. Kritik erntet er dafür von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach.

Berlin - Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) für dessen Ankündigung kritisiert, die einrichtungsbezogene Corona-Impfpflicht zunächst nicht umzusetzen.

„Auch die bayerische Landesregierung sollte das beschlossene Gesetz ernst nehmen“, erklärte Lauterbach am Montag in Berlin. Es gehe um den Schutz von Patienten und Heimbewohnern. „Laxe Vollzugsregeln der einrichtungsbezogenen Impfpflicht können nicht nur das Leben der älteren Menschen mit schwachem Immunsystem gefährden“, erklärte Lauterbach. Sie gefährdeten auch die Glaubwürdigkeit von Politik.

Ab Mitte März gilt in Einrichtungen des Gesundheitswesens und der Pflege eine Corona-Impfpflicht für das Personal. Sie wurde im Dezember von Bundestag und Bundesrat beschlossen. Söder kündigte am Montag an, sie zunächst nicht umzusetzen. Sie sei „kein wirksames Mittel mehr, um die jetzige Omikron-Welle zu begleiten oder zu dämpfen oder zu stoppen“, begründete er das Ausscheren seines Bundeslandes aus dem bundesweiten Beschluss. Zudem äußerte er die Sorge vor einer Abwanderung von Fachkräften in der Pflege.