Jubel nach dem ersten Bundesligator der Karriere: Emiliano Insua vom VfB Stuttgart Foto: Getty

Er gilt als Top-Vorbereiter – glänzte im Spiel des VfB Stuttgart beim SC Freiburg aber auch als Torschütze. Priorität haben für Emiliano Insua dennoch weiter seine Flanken – die ein ganz bestimmtes Ziel haben.

Stuttgart - Auf Deutsch will er die Antworten noch nicht geben, immerhin aber sagt er am Montagvormittag in der hiesigen Landessprache: „Sprechen wir lieber Englisch.“ Da fühlt er sich sicherer. So sicher wie am Sonntagabend in Freiburg.

Es lief die 44. Minute des Auswärtsspiels des VfB beim SC Freiburg. Es war nicht gut gelaufen für die Stuttgarter bis dahin – und auch Emiliano Insua hatte mit seinen Flanken noch keinen Erfolg gehabt. Doch dann segelte der Ball nach einer eher verunglückten Ecke auf ihn zu. Der Außenverteidiger hatte plötzlich viel Platz, viel Zeit, „ich konnte den Ball gut kontrollieren“, sagt er – und ergänzt mit Blick auf die daran folgenden Momente: „Es war ein unglaublich tolles Gefühl.“ Zum ersten Mal hatte der Argentinier in der Bundesliga für den VfB getroffen. Und nicht nur das.

In einer Phase, in der das Offensivspiel der Stuttgarter im Anschluss an den frühen 0:1-Rückstand so kaum Erfolgsaussichten versprach, gab Insua den Dosenöffner. „Es war ein ganz wichtiges Tor“, weiß der Argentinier. Denn danach kehrten Sicherheit und Selbstvertrauen ins VfB-Spiel zurück – und auf der Linksverteidiger war vollends drin in der Partie. „Er hat sich gesteigert“, lobt der VfB-Trainer Tayfun Korkut seinen Schützling. Und er hat in Halbzeit zwei nachgelegt.

Einst fütterte Insua Stürmer Terodde mit Flanken

Nicht mit einem weiteren Treffer, das wäre selbst aus Insuas Sicht wohl des Guten zu viel gewesen: „Ich schieße ja nicht so oft Tore.“ Doch er wirbelte auf der linken Seite nun mit seinem argentinischen Landsmann Nicolas Gonzalez und fand mit einer präzisen Flanke in 56. Minute den Kopf von Mario Gomez. Der Stürmer erzielte so sein zweites Tor – weshalb sich nun viele Fans des VfB an eine Variante erinnern, die einst in der zweiten Liga ein Erfolgsgarant war.

Flanke Emiliano Insua, Kopfball Simon Terodde – drin das Ding. So soll es nun mit dem Duo Insua/Gomez weiter gehen. Dass er auf der linken Seite dabei öfter mal die Gonzalez’ Hilfe in Anspruch nehmen darf, dagegen hat der 29-Jährige natürlich auch nichts einzuwenden: „Er hat viel Tempo und kann in Eins-gegen-Eins-Situationen gehen.“ Was wiederum Raum für Insuas Flankenläufe schafft – und wovon am Ende der Kette eben Mario Gomez profitieren könnte. „Er ist ein super Stürmer“, lobt Insua den Kollegen, „das wichtigste ist, dass wir ihn gut anspielen.“ So wie es gegen Freiburg zweimal gelang.

Wobei seit Sonntagabend ja auch klar ist: Es gibt – neben der Flanke – nun noch eine weitere Insua-Variante.