Im Auswärtsblock brennen die Bengalos. Foto: Pressefoto Baumann

Mit dem Sieg im Derby schießt sich der VfB zurück an die Tabellenspitze und den KSC an den Abgrund. Nach dem fast erfolgten Spielabbruch droht dem Tabellenletzten jetzt auch noch eine heftige Strafe.

Stuttgart - Der VfB Stuttgart hat alles in der eigenen Hand, der Karlsruher SC jetzt erst recht nicht mehr. Im Endspurt des Aufstiegsrennens liegen die Schwaben wieder voll auf Kurs in Richtung Fußball-Bundesliga. Beim KSC liegen nach der 0:2-Pleite im hitzigen Derby nicht nur wegen der zahlreichen Chaoten im eigenen Fanblock die Nerven blank. Der Absturz in die Drittklassigkeit ist kaum noch abzuwenden. Und wegen des beinahe erfolgten Spielabbruchs droht nun auch noch eine heftige Strafe des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).

Hier gibt es Bilder vom Marsch der KSC-Fans zum Stadion

„Wir alle fragen uns ja: das braucht kein Mensch, muss das sein?“, sagte Stuttgarts Sportvorstand Jan Schindelmeiser, der auch von VfB-Seite eine Aufarbeitung der Vorfälle ankündigte. „Was da genau passiert ist, wie die Feuerwerkskörper ins Stadion gekommen sind, das versuchen wir zu klären.“

Schon vor der Partie hatten KSC-Chaoten Leuchtraketen auf den Rasen der Mercedes-Benz Arena geschossen. VfB-Fans wurden mit Bierbechern beschmissen, Böller in Richtung der Ordner geworfen.

Bilder aus dem Spiel und den Tagesverlauf am Sonntag sehen Sie im Video:

Weil das Feuerwerk auch während der Partie nicht aufhörte, unterbrach Schiedsrichter Christian Dingert das Spiel nach 18 Minuten kurzzeitig. Nach der Pause drohte der Unparteiische dann mit dem Spielabbruch, weil wieder aufs Spielfeld gefeuert wurde.

„Da wurde kein gutes Bild abgegeben“, sagte der neue KSC-Coach Marc-Patrick Meister. „Ich möchte aber trotzdem dazu aufrufen, dass man diese Fankurve, diese 6000 Fans, trotzdem nicht alle über einen Kamm schert.“ Das wird der DFB bei seiner Bewertung der Vorfälle aber nicht zum Maßstab nehmen.

Sportlich war vom KSC im Derby dagegen nichts zu sehen gewesen. Der erhoffte Impuls durch den erneuten Trainerwechsel scheint schon nach dem ersten Spiel verpufft. Acht Punkte trennen die Badener auf dem letzten Tabellenplatz von Relegationsrang 16. Sechs Spiele bleiben den Badenern noch, um ein kleines sportliches Wunder zu schaffen. „Die Situation ist kompliziert, für den ein oder anderen vielleicht auch schon aussichtslos. Für mich nicht“, sagte Meister.

Kampfgeist war dem Neuen auch während seines Debüts nicht abzusprechen. Meister war in seiner Coaching Zone fast permanent in Bewegung, gab Anweisungen, brüllte - wurde aber kaum gehört. Denn seine Spieler zeigten erneut eine erschreckend schwache Leistung. Zwar strotzte auch der VfB nicht vor Selbstbewusstsein, die hohe Qualität des Aufstiegsfavoriten machte aber den Unterschied. Dank des Doppelpacks von Takuma Asano (27. Minute/61.) holten sich die Schwaben die Tabellenführung zurück.

„Ich bin vor allem froh, dass wir sechs Spieltage vor Schluss alles in der eigenen Hand haben“, sagte VfB-Coach Hannes Wolf. Drei Punkte Vorsprung hat der VfB vor Union Berlin auf dem vierten Rang. Wolf bleibt nun eine Woche Zeit, um seine Mannschaft auf das nächste Spiel am kommenden Montag bei Arminia Bielefeld vorzubereiten.

VfB Stuttgart - 2. Bundesliga

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