Die beiden Angeklagten gehören zu bislang fast 130 Verdächtigen, die die Polizei nach den Ausschreitungen mit Plünderungen und Sachbeschädigungen in der Stuttgarter City ermittelt hat. Foto: dpa/Silas Stein

Die ersten Urteile nach der Stuttgarter Krawallnacht sind gesprochen. Mehrere Schläger wurden verurteilt, auch Hehler sollen vor Gericht. Nun verhandelt ein Gericht erstmals auch wegen versuchten Totschlags. Es ist der bislang schwerste Vorwurf zur Krawallnacht.

Stuttgart - Nach den ersten Urteilen wegen der Ausschreitungen in der Stuttgarter Innenstadt im Juni wird von Mittwoch (09.00) an auch einer der gravierendsten Fälle verhandelt. Vor dem Landgericht müssen sich zwei junge Männer wegen versuchten Totschlags verantworten. Die damals 16 und 19 Jahre alten Angeklagten sollen in der Krawallnacht einem am Boden liegenden Studenten gezielt gegen den Kopf getreten haben.

Gericht verhandelt wegen versuchten Totschlags

Der damals 24-Jährige soll sich nach Zeugenaussagen gegen die Randalierer gestellt und sie aufgefordert haben, keine Flaschen mehr zu werfen. Die Angeklagten nahmen nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft den Tod des Studenten zumindest billigend in Kauf. Außerdem wird ihnen Gewalt gegen Polizisten vorgeworfen. Die Jugendkammer plant mit mindestens acht Verhandlungstagen bis Anfang März.

Die beiden Angeklagten gehören zu bislang fast 130 Verdächtigen, die die Polizei nach den Ausschreitungen mit Plünderungen und Sachbeschädigungen in der Stuttgarter City ermittelt hat.