Polizei und Ordner müssen einschreiten Foto: Sven Friebe

Eine zunächst friedliche Demonstration gegen die Angriffe Israels auf den Gazastreifen ist am Samstag außer Kontrolle geraten. Auf dem Schlossplatz hatten sich bis zu 2500 Teilnehmer versammelt.

Stuttgart - Eine zunächst friedliche Demonstration gegen die Angriffe Israels auf den Gazastreifen ist am Samstag außer Kontrolle geraten. Auf dem Schlossplatz hatten sich bis zu 2500 Teilnehmer versammelt – laut einem Polizeisprecher eine „unerwartet hohe Zahl“. Sie forderten lautstark ein Ende des Blutvergießens im wiederentflammten Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern mit gegenseitigen Angriffen.

Während der Demonstration wurden die Teilnehmer offenbar von einer rund 30-köpfigen Gruppe von Gegendemonstranten, laut Beobachtern wohl kurdischer Abstammung, beleidigt und mit einer Israel-Fahne provoziert. Daraufhin kam es zu handfesten Auseinandersetzungen. Es flogen Flaschen und andere Gegenstände. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an, um die Lage zu beruhigen. Im Einsatz waren über hundert Beamte. Mehrere Beteiligte müssen mit Anzeigen rechnen. Aussagen, es seien mehrere Menschen verletzt worden, konnte die Polizei zunächst nicht bestätigen. Unbeteiligte Passanten, die vor dem Kunstmuseum Kaffee tranken, flohen in den Glaskubus.

Aufgerufen zu der Kundgebung hatte wie zuvor schon in Dortmund und Berlin die Palästinensische Gemeinschaft in Deutschland. Unter den Teilnehmern befand sich auch der aus dem Gazastreifen stammende deutsche Salafistenprediger Ibrahim Abou Nagie. Er hatte bereits am Nachmittag einen seiner Koran-Verschenkstände aufgebaut.