Raphael Schäfer wirft beim Spiel gegen den VfB seine Handschuhe weg Foto: Baumann

Beim 2:1 des VfB Stuttgart gegen den 1. FC Nürnberg stand wieder mal ein Torhüter im Mittelpunkt.

Nürnberg - Beim 2:1 des VfB Stuttgart gegen den 1. FC Nürnberg stand wieder einmal ein Torhüter im Mittelpunkt. Zur großen Überraschung vieler war es nicht VfB-Keeper Jens Lehmann, sondern Raphael Schäfer. Der Nürnberger Torwart, der seine unglückliche Saison bei den Roten (2007/08) wohl am liebsten vergessen würde, rastete in der 89. Minute völlig aus.

Kurz zuvor hatten sich Serdar Tascis Stollen in seine linke Wade gebohrt und eine acht Zentimeter lange Fleischwunde hinterlassen, die mit sechs Stichen genäht werden musste. Schäfer tobte - und wechselte sich einfach selbst aus. Auf dem Weg in die Kabine warf er noch seine Handschuhe auf den Platz und sein Trikot in Richtung VfB-Bank. Dort legte er sich auch noch mit Christian Gross an. Der VfB-Coach nahm ihm diese Verbalattacke nicht übel. "Er war eben erbost, verletzt und enttäuscht. Das war nicht böse gemeint." Schäfer rechtfertigte sein Verhalten. "Ich schaue an meinem Bein runter und sehe, es ist total offen. Da ist es doch normal, dass man emotional reagiert", sagte der Keeper, der den Nürnbergern wohl im Spiel gegen Mönchengladbach am kommenden Freitag fehlen wird.

Jens Lehmann hatte übrigens am Samstag auch seine Szenen. In der 33. Minute ließ er sich wegen einer kleinen Wunde über dem rechten Knie behandeln - und zog sich so den Unmut der Club-Fans zu, die ihn fortan mit Pfiffen bedachten. Nach dem Spiel hatte er zudem wieder einmal Kontakt mit einem Balljungen. Auf die nette Art: Er schenkte ihm sein Trikot. Und kurz darauf beklagte sich Lehmann - ebenfalls wieder einmal - über die Bälle. Den Schuss von Albert Bunjaku halte er "normalerweise locker. Ich hab' ja schon gedacht, ich hätte ihn, und dann fällt der Ball auf einmal runter." Deshalb ist Lehmann froh, dass für ihn nach der Saison Schluss ist. "Wenn die die Bälle weiter so entwickeln, dann sehen die zukünftigen Torhüter noch blöder aus."