Deutschland steht zunehmend im Visier ausländischer Geheimdienste. Foto: dpa

Deutschland wird immer mehr von ausländischen Nachrichtendiensten ausgespäht. Zu dieser Erkenntnis ist der Bundesverfassungsschutz gekommen. Täglich gebe es zwischen 2000 und 3000 Angriffe allein auf das Netzwerk der Bundesregierung.

Hannover - Ausländische Nachrichtendienste spähen nach Erkenntnissen des Bundesverfassungsschutzes deutsche Einrichtungen aus Politik und Wirtschaft zunehmend aus. „Fremde Nachrichtendienste betreiben nach wie vor einen hohen Aufwand, um unser Land auszuspionieren“, erklärte am Montag Jadran Mesic, der für die Spionageabwehr zuständige Abteilungsleiter im Verfassungsschutz, auf der Computermesse CeBIT in Hannover. Täglich gebe es zwischen 2000 und 3000 Angriffe allein auf das Netzwerk der Bundesregierung - bei immerhin fünf davon gebe es starken Verdacht auf Aktivitäten ausländischer Geheimdienste. Mesic: „Es wäre falsch, solche Aktivitäten nur westlichen Nachrichtendiensten zuzuschreiben.“

Die geheimen Späher hätten in Deutschland vor allem Automobil- und Rüstungskonzerne sowie Forschungseinrichtungen im Visier. Ein weiteres Phänomen: Internationale Konfliktsituationen können durch digitale Aktivitäten geschürt werden. „Die Manipulation der Menschen erfährt ein hohes Maß an Aufmerksamkeit“, erklärte Mesic. Am ersten Publikumstag der weltgrößten Computermesse CeBIT in Hannover war die Datensicherheit einer der Schwerpunkte der Branchenschau.