Auf der Brücke von Ronda, die einst schon von den Schriftstellern Ernest Hemingway und Rainer Maria Rilke beschrieben worden ist, ist keiner mehr unterwegs. Foto: Daniel Gräfe

Ganz Spanien steht still, die Bürger haben kaum noch Kontakte – ein Alltag, der in Deutschland bald wahr werden kann.

Ronda - Es ist nur ein Aufzug in einer Kleinstadt, die in den Bergen im Süden Spaniens liegt: Und doch macht er klar, was sich in Ronda schlagartig verändert hat. 20 Leute passen hinein, nun liegt das Limit bei zwei – des Sicherheitsabstandes wegen. Im Supermarkt, zu dem er führt, ist nichts mehr normal: Die Kunden wahren Distanz, viele tragen Atemschutzmasken oder haben ein Halstuch ins Gesicht gezogen. Sie haben Handschuhe übergezogen oder nutzen jene als Ersatz, die es es an der Brottheke gibt. Frische Brötchen sind allerdings aus. Auch Reis, Hühnchen, Duschgel und Kartoffelchips werden knapp. „Dabei hat die Regierung gesagt, dass es keine Engpässe geben wird“, sagt Raúl Sánchez (42), „aber wo sind dann die Nudeln und das Desinfektionsmittel?“