Das Bärenschlössle lockt viele Ausflügler an Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Der Autor Helmut Engisch beschreibt in seinem neuen Buch, das im Belser-Verlag erschienen ist, schwäbische Ausflugsziele mit Tradition.

Stuttgart - Wer schöne Orte aufsuchen will, die aussichtsreich sind oder geschichtsträchtig, muss nicht in die Ferne fliegen. Das Gute liegt nah, wie schon Oma und Opa wussten. Der Autor Helmut Engisch beschreibt in seinem Buch „Was Großvater schon kannte“, das jetzt im Belser-Verlag erschienen ist, mit hübschen Anekdoten und faszinierenden Fotovergleichen schwäbische Ausflugziele, die schon frühere Generationen angelockt haben.

Von der Insel Mainau bis zur Wilhelma, von der Burg Hohenzollern bis zum Bärenschlössle – hier erfahren wir, was den Mythos dieser beliebten Orte ausmacht, was sich dort im Laufe der Jahre verändert hat oder was eben auf bewährte Weise gleich schön geblieben ist.

Nehmen wir das Bärenschlössle im Rotwildpark, das herrlich im Wald liegt, als Rastplatz von Radfahrern und Wanderern geschätzt ist und einen erholsamen Blick auf die Seenlandschaft ermöglicht. Autor Engisch, der einst die KNITZ-Kolumne in unserer Zeitung schrieb und heute in der Serie „Landsleute“ in unserer Wochenendbeilage jeden Samstag eine Rätselfrage stellt, führt uns zurück ins Jahr 1768.

Eine halbe Stunde von seinem Schloss Solitude entfernt richtete Herzog Carl Eugen, der das Bärenschlössle im altrömischen Stil als Treff nach der Jagd hatte erbauen lassen, eine Fete zum Besuch seines Bruders aus, des Prinzen Friedrich. Zu diesem Zweck wurde die Umgebung des zweistöckigen Pavillons „mit mehr als 60 000 Ampeln illuminiert“. Sodann bestiegen die „durchlauchten Herrschaften“ auf dem See die von einer Italienreise mitgebrachten Gondeln.

Auch wenn die Bootsfahrten längst Vergangenheit sind, kann die obere Etage des Bärenschlössles auch heute noch für bewirtete Feiern gemietet werden.

„Was Großvater schon kannte – Schwäbische Ausflugziele mit Tradition“ von Helmut Engisch, Belser-Verlag, 160 Seiten, Preis: 19,95 Euro.