Der Königssee in Bayern im Nationalpark Berchtesgadener Land gehört zu den schönsten Seen Deutschlands. Foto: Shutterstock/ Guniva

Ob in Bayern, Niedersachsen oder Baden-Württemberg – Deutschland hat zahlreiche besondere, märchenhafte und wunderschöne Orte zu bieten, die die meisten Deutschen selbst gar nicht kennen. Welchen Orten man unbedingt einen Ausflug widmen sollte und was Besucher dort erwartet.

Viele Deutsche blicken bei der Urlaubsplanung direkt ins Ausland und ziehen das eigene Land als Urlaubsort erst gar nicht in Erwägung. Dabei hat Deutschland neben zahlreichen Burgen und Schlössern, wunderschönen Nationalparks und faszinierenden Städten auch noch viele weitere märchenhafte und besondere Orte zu zeigen, die definitiv einen Ausflug wert sind.

Königssee in Bayern

Der bekannte Königssee ist ein Gebirgssee und liegt in der Gemeinde Schönau am Königssee in Bayern. Der See ist länglich und erstreckt sich über acht Kilometer zwischen Bergen des Watzmann und dem Hagengebirge. Ein Großteil des Sees liegt im Nationalpark Berchtesgaden. Er zählt nicht nur zu den schönsten, sondern auch zu den saubersten Seen in ganz Deutschland und ist somit ein beliebtes Ausflugs- und Urlaubsziel. Aufgrund seiner Lage zwischen den Bergwänden wird der Königssee häufig auch als fjordartig beschrieben.

Der Anfahrtspunkt für Besucher ist Schönau am Königssee. Von hier aus kann man eine beeindruckende Schiffsfahrt über den See starten. Als Wahrzeichen des Königssees gilt die Wallfahrtskapelle St. Bartholomä auf der gleichnamigen Halbinsel. Ein weiteres Ziel rund um den Königssee ist der Malerwinkel. Dieser Aussichtspunkt macht seinem Namen alle Ehre, denn er bietet eine der wohl schönsten Ausblicke auf den See. Zu finden ist dieser Punkt auf einer Anhöhe am nördlichen Ufer. Von Schönau führt auch ein Wanderweg direkt zum Malerwinkel.

Externsteine im Teutoburger Wald in Nordrhein-Westfalen

Bei den Externsteinen handelt es sich um eine Felsformation im Tal der Wiembecke bei Horn-Bad Meinberg in Lippe. Diese Felsen ragen rund 40 Meter in die Luft und zählen zu den bekanntesten Naturdenkmälern Deutschlands. Rund eine halbe Million Menschen kommen jährlich, um die beeindruckende Felsformation zu sehen. Die Externsteine befinden sich in einem Naturschutzgebiet, das seinen Besuchern zahlreiche Naturerlebnispfade bietet.

Zur Entstehung der Steine gibt es zahlreiche Theorien und Legenden, die sich um die Bedeutung der Naturkräfte und auch das menschliche Wirken ranken. Besonders faszinierend finden Besucher das von Menschen geschaffene Kreuzabnahmerelief, die künstlich geschaffenen Grotten, das offene Felsgrab und auch die Höhenkammer. Das in den Felsen gehauene Relief stellt die Kreuzabnahme Jesu dar und ist in seiner Art einmalig, weshalb es eines der bedeutendsten Werke der Romanik in Europa ist.

Die Lüneburger Heide in Niedersachsen

Die Lüneburger Heide ist eine großflächige Landschaft im Nordosten Niedersachsens. Benannt ist die Landschaft nach der Stadt Lüneburg, das Gebiet grenzt aber an die Einzugsgebiete von Hannover, Hamburg und Bremen. Jede Jahreszeit bietet in der Lüneburger Heide ein wunderschönes Naturschauspiel. Im Sommer lockt die Heideblüte zahlreiche Naturliebhaber. Der Wilseder Berg bei Wilsede ist ein Wahrzeichen der Region. Ebenfalls sehenswert sind der Totengrund, der einen atemberaubenden Blick über die blühenden Hügel bietet, das 8000 Jahre alte Pietzmoor oder auch das Büsenbachtal.

Im August und September besticht die Landschaft der Lüneburger Heide durch das Bunt der Heideblüte. Kräftiges Lila durchzogen von sattem Grün und dem Weiß der Birken verzaubert zahlreiche Besucher und Naturliebhaber jedes Jahr.

Blautopf in Baden-Württemberg

Der Blautopf befindet sich in Blaubeuren in Baden-Württemberg und ist der Ursprung der Blau, die rund 22 Kilometer fließt und anschließend in der Nähe von Ulm in die Donau mündet. Einzigartig ist der Blautopf durch seine besondere Farbe. Ob der Himmel strahlend oder doch eher grau und vernebelt ist, spielt keine Rolle. Der Blautopf erstrahlt in einem faszinierenden Blau, das in ein sattes Smaragdgrün übergeht. Diese Färbung entsteht durch die sogenannte Rayleigh-Streuung des Tageslichts in Kombination mit den winzigen Kalkpartikeln, die im Wasser der Quelle enthalten sind. Er stellt den Eingang in ein 14 Kilometer langes, weit verzweigtes und unterirdisches Höhlensystem dar.

Das Elbsteinsandgebirge in Sachsen

Dieses Gebirge ist vorwiegend aus Sandstein aufgebaut und befindet sich in Sachsen und teilweise in Tschechien. Der in Deutschland liegende Teil ist weithin als Sächsische Schweiz bekannt. In diesem Gebiet finden Besucher auf engstem Raum zahlreiche verschiedene zerklüftete Felsformationen. Der Elbsandstein kommt hier wegen des ehemaligen Meeres in der Oberkreide vor.

Der Nationalpark Sächsische Schweiz hat zahlreiche beeindruckende Naturkulissen, Aussichtspunkte und Sehenswürdigkeiten zu bieten. Die Bastei ist eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten und entlohnt Wanderer mit einem atemberaubenden Ausblick auf das Sandsteingebirge. Weitere Informationen zum Nationalpark Sächsische Schweiz finden sich auch im Artikel zu den Nationalparke in Deutschland.

Der Teufelstisch in Rheinland-Pfalz

In der Pfalz gibt es einen 14 Meter hohen Felsen zu bestaunen, der aufgrund seiner charakteristischen Form den Namen „Teufelstisch“ trägt. Im südlichen Pfälzerwald befinden sich rund 20 Felsen dieser Art, doch der Teufelstisch ist mit Abstand der größte von ihnen. Der Felsen ist das ganze Jahr für Besucher zugänglich und kann auch von Kletterern erklommen werden. Die „Tischplatte“ ist 250 Tonnen schwer. Naturfreunde können den Premiumwanderweg Hinterweidenthaler Teufelstisch-Tour wandern und erkunden so auf dem Weg zu dieser Sehenswürdigkeit den Pfälzerwald und seine beeindruckende Natur.

Die Feengrotte in Thüringen

Am Rande des thüringischen Schiefergebirges, genauer in Saalfeld, befinden sich die sogenannten Feengrotten. Sie gelten als die farbenreichsten Schaugrotten der Welt und erhielten deshalb auch einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde. In dem ehemaligen Alaunschieferbergwerk wurde das schwarze Gestein früher abgebaut, wodurch große unterirdische Hohlräume entstanden, die später von der Natur zu faszinierenden Tropfsteinhöhlen ausgebildet wurden. Neben zahlreichen verschiedenen Führungen durch die beeindruckenden Stollen, gibt es im Grottoneum allerlei Wissenswertes zu erfahren. Außerdem verfügt die Feengrotte über einen Heilstollen.

Die Kreidefelsen auf Rügen

Sie gelten als Wahrzeichen Rügens und sind absolut einzigartig. Die Rügener Kreideküste zieht jährlich viele Besucher an und ist zu allen Jahreszeiten ein absolutes Naturschauspiel. Schon immer beeindrucken die weißen Felsen ihre Besucher. So verewigte Caspar David Friedrich die Kreidefelsen in einem seiner wohl berühmtesten Gemälde. Oberhalb der Felsenwand kann man rund zehn Kilometer von Sassnitz zum Königsstuhl wandern. Entlang dieses Wanderwegs warten zahlreiche Aussichtspunkte auf die Besucher, gekrönt von der Aussichtsplattform am Königsstuhl selbst. Ist die Landschaft hoch oben erkundet, kann man sich auf eine Strandwanderung am Fuße der weißen Felsen freuen. Noch mehr Wissenswertes zu den Kreidefelsen findet sich im Artikel über die Nationalparke in Deutschland.

Das Felsenmeer im Lautertal in Hessen

Beim sogenannten Felsenmeer handelt es sich um eine Felsenlandschaft aus dunkelgrauem Quarzdiorit. Es befindet sich auf dem Felsberg oberhalb von Lautertal im Odenwald. Entstanden ist dieses Naturschauspiel durch die Wollsackverwitterung. Dabei handelt es sich um eine besondere Verwitterung von Steinen, wodurch kantengerundete Gesteine entstehen, die übereinandergeschichtet oder gestapelt stehen. Über einen Kilometer ziehen sich die Felsen den Felsberg hinab und bieten Kindern einen großen Abenteuerspielplatz.

Es zeigt sich eine wunderschöne Naturvielfalt und verdeutlicht einmal mehr, dass Deutschland wunderschöne und beeindruckend außergewöhnliche Orte zu bieten hat.