Die Wander-Saison hat begonnen. Panoramablick, steinige Schluchten oder wunderschön gelegene Seen – all das gibt es um die Ecke im Südschwarzwald. Wir haben sechs Tipps inklusive Einkehrmöglichkeiten.
Nicht zu heißt, nicht zu kalt. Der Frühling bietet oft die perfekten Bedingungen für eine Wanderung – und dafür muss man nicht unbedingt weit wegfahren. Es reicht zum Beispiel ein Tages- oder Wochenendausflug in den Südschwarzwald. Wir haben sechs Routen rausgesucht, bei der sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene etwas dabei ist.
Panoramablicke auf den höchsten Gipfeln
Wer steile Wege nicht scheut, der wird auf den höchsten Bergen des Südschwarzwalds mit atemberaubenden Panoramablicken belohnt:
1. Auf dem Feldbergsteig zum Gipfel und am Feldsee vorbei
Im Winter ein Paradies für Skifahrer, den Rest des Jahres für Wanderer: Der Feldberg ist nicht nur der höchste, sondern auch einer der beliebtesten Berge im Schwarzwald. Dementsprechend viele Wanderwege stehen hier zur Verfügung.
Eine besonders schöne, aber anspruchsvolle Tour ist der anspruchsvolle Feldbergsteig. Über den Panoramaweg und viele Höhenmeter gelangt man zum Feldbergturm. Bei klarer Sicht wird man bereits hier mit einem Ausblick auf die Alpen sowie die Vogesen belohnt. Danach geht es weiter zum Gipfel auf 1493 Meter.
Der Abstieg führt über schmale Pfade an vielen Berghütten vorbei. Im Tal angekommen findet man den Raimartihof, in dem man ein typisches Schwarzwälder Vesperbrett bekommt. Nur wenige hundert Meter davon entfernt liegt der Feldsee – inmitten der Berge und mit dem kristallklaren Wasser ein atemberaubender Anblick. Aber Achtung: Baden ist hier verboten. Durch den naturbelassenen Bannwald geht es dann zurück zum Ausgangpunkt. Weitere Infos finden Sie hier.
Schwierigkeitsgrad: schwer
Dauer: 5 Stunden
Höhenmeter: 502 Meter
Startpunkt: Parkhaus am Haus der Natur, Feldberg
2. Vom Wiedener Eck zum Belchen
Auf zum nächsten Gipfel mit grandioser Aussicht: dem Belchen. Auch er ist mit 1414 Meter Höhe einer der höchsten Berge im Schwarzwald und kann mit dem Feldberg in allen Kategorien mithalten.
Die Tour, die am Aussichtspunkt „Wiedener-Eck“ beginnt, scheint zunächst entspannt. Doch aus den breiten Waldwegen werden schon bald steile und steinige Serpentinen. Festes Schuhwerk und eine gute Kondition sind hier Voraussetzung.
Am „Belchenhaus“ angekommen wird man bereits mit einer einmaligen Aussicht belohnt. Doch es geht noch ein kleines Stück weiter: auf der Gipfelrunde zum Gipfelkreuz. Dort hat man einen 360 Grad Blick mit Alpenpanorama. Die Anstrengung lohnt sich also. Zurück im Belchenhaus hat man sich dann ein gutes Essen allemal verdient.
Beim Abstieg zu Fuß folgt man der gelben Raute. Liegt das Essen zu schwer im Magen, kann man auch mit der Seilbahn zur „Talstation Belchenbahn“ hinabfahren. Mehr Details zur Route finden Sie hier.
Schwierigkeitsgrad: mittel
Dauer: 4 1/2 Stunden
Höhenmeter: 698 Meter
Startpunkt: Wiedener Eck, Wieden
Die schönsten Seen im Südschwarzwald entdecken
Neben Bergen hat der Südschwarzwald auch viel Wasser zu bieten. In den Tälern der Berglandschaft eingebettet hat man dann die Qual der Wahl: Rundgang oder Aufstieg mit Blick darauf?
3. Vom Schluchsee zum Windgfällweiher
Der Schluchsee ist mit einer Wasserfläche von 5,14 Quadratkilometern der größte See im Südschwarzwald. Da bietet sich natürlich ein Rundweg an. Dieser ist zwar happige 18 Kilometer lang, dafür halten sich die Höhenmeter in Grenzen.
Es gibt auch Routen, die sowohl am See entlangführen als auch einen Blick von oben darauf gewähren. Eine davon führt vom Bahnhof in Schluchsee am Windgfällweiher vorbei und über den Jägersteig zurück in den Ort.
Am Windgfällweiher findet man das Hotel und Restaurant „Die Köhlerei am See“. Mit Blick auf den kleinen See, auf dem man im Sommer auch Stand Up Paddling machen kann, lässt sich hier gut eine erholsame Pause einlegen. Weitere Infos zu der Wanderroute finden Sie hier.
Schwierigkeitsgrad: mittel
Dauer: 4 Stunden
Höhenmeter: 358 Meter
Startpunkt: Schluchsee Bahnhof
4 . Rund um den Titisee – oder hinauf zum Hochfirst
Der Titisee mag nicht mit der Größe des Schluchsees mithalten können, seine Lage ist aber mindestens genauso schön und zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Ein besonders tolles Bild ergibt sich, wenn sich die dicht bewaldeten Berge rings herum im Wasser spiegeln.
Vom Kurhaus in Titisee über die Seestraße, wo sich die Touristen sammeln, führt der Rundweg direkt am Ufer entlang und nimmt nur zwei Stunden in Anspruch.
Wer eine etwas anspruchsvollere Route sucht und abseits der vielen Touristen sein möchte, der kann vom See über Saig zum Hochfirst laufen und hat bei entsprechendem Wetter einen atemberaubenden Blick – manchmal sogar auf die Alpen. Wer noch nicht genug hat, kann zudem auf die Aussichtsplattform des Turms und dem Himmel noch ein Stück näher sein. Unterhalb des Turms gibt es außerdem ein Restaurant zum Einkehren, das von Juli bis Oktober geöffnet hat.
Mehr Infos für den Rundgang sowie die Tour zum Hochfirst finden Sie hier.
Schwierigkeitsgrad: leicht / mittel
Dauer: 2 / 3 ½ Stunden
Höhenmeter: 31 / 363 Meter
Startpunkt: Kurhaus in Titisee
Durch Schluchten und an Wasserfällen vorbei
Wo es viele Berge gibt, gibt es auch viele Schluchten. Durch sie hindurchzuwandern ist eine Welt für sich.
5. Durch die Ravennaschlucht nach Hinterzarten und zurück
Steinige Pfade, steile Treppen und rauschende Wasserfälle: Die Ravennaschlucht im Höllental zeigt die unbändige Seite des Schwarzwalds.
Die Route beginnt am Wanderparkplatz unterhalb vom Hofgut Sternen. Vorbei an der Glasbläserei und unter einer riesigen Brücke hindurch geht es direkt in die Schlucht hinein (gelbe Raute). Durch die vielen Treppen und Brücken hat man immer wieder einen tollen Blick in die Schlucht hinein.
Vor allem, wenn es geregnet hat, können die Wege hier sehr rutschig sein. Gutes Schuhwerk ist also auch hier ein Muss. Hat man die Schlucht durchquert, erreicht man am Gipfel den Ferienort Hinterzarten. Wer bereits hier eine Stärkung braucht, wird im kleinen, schwarzwaldtypischen Zentrum fündig. Auf einem breiten Wanderweg geht es dann zurück ins Tal. Wer möchte, kann das Ganze natürlich auch umdrehen und die Tour in Hinterzarten starten. Weitere Infos finden Sie hier.
Schwierigkeitsgrad: Mittel
Dauer: 3 Stunden
Höhenmeter: 295 Meter
Startpunkt: Hofgut Sternen im Höllental, Breitnau
6. Triberger Wasserfälle
Wer sie nicht sowieso schon kennt, sollte sie sich unbedingt einmal ansehen: die Triberger Wasserfälle. Sie gehören zu den höchsten und bekanntesten Wasserfällen Deutschlands und speisen sich aus der Gutach.
Der Eintritt kostet in den Sommermonaten acht Euro für Erwachsene, im Winter sechs Euro - diese Investition lohnt sich. Wenn die Wassermassen die 163 Meter in die Tiefe stürzen, raubt es einem buchstäblich den Atem.
An den Wochenenden kann es bei den Triberger Wasserfällen sehr voll werden. Wer seine Ruhe möchte, sollte es unter der Woche versuchen. Tipp: Die Wasserfälle können auch abends besucht werden, da sie beleuchtet werden. Ebenfalls ein einmaliger Anblick.
Nicht nur die Wasserfälle, auch die Umgebung hat einiges zu bieten. Daher lohnt sich eine Wanderung. Eine mögliche, leichte Route von etwa acht Kilometern führt vom Haupteingang der Wasserfälle in Triberg über den ausgeschilderten breiten Kaskadenweg am Bachlauf entlang. Danach folgt man der Markierung mit der gelben Raute. Genauere Infos zu der Route finden Sie hier.
Schwierigkeitsgrad: Leicht
Dauer: 3 Stunden
Höhenmeter: 337 Meter
Startpunkt: Triberg, Hauptstraße, am Haupteingang zu den Wasserfällen