Renate Hoffleit steuert für den Korber Rundgang riesige „keuper-eier“ bei. Foto: privat

Die Skulpturen am Korber Kopf, ein Publikumsmagnet gerade auch im ­Corona-Jahr, werden Anfang Mai durch eine neue Auswahl von Kunstwerken ersetzt. Diese kann man sogar in Form von Briefmarken versenden.

Korb - In Zeiten wie diesen, zu denen Bildende Kunst wegen geschlossener Museen allenfalls bei virtuellen Rundgängen via Monitor betrachtet werden kann, sind frei zugängliche Open-Air-Ausstellungen mit Skulpturen, die man berühren und umkreisen kann, ein echter Lichtblick für Kunstfreunde. Kein Wunder also, dass der ohnehin beliebte Skulpturenrundgang „Köpfe am Korber Kopf“ im Corona-Jahr viele angelockt hat.

„Wir hatten mehr Besucher denn je“, berichtet Ruth Messer, die mit Annemarie Luithardt und Manfred Schneider zum ehrenamtlichen Organisationsteam gehört, das den Kurator Guido Messer unterstützt. Dass die Skulpturen, die seit Mai 2019 an zehn Standorten beim Hausberg der Gemeinde Korb stehen, im Mai des vergangenen Jahres nicht wie sonst gegen neue Objekte ausgetauscht wurden, sondern Corona-bedingt ein weiteres Jahr stehen blieben, hat dem Interesse also keinen Abbruch getan.

Neue Runde startet im Mai

Noch bis Ende April sind die Arbeiten der „Korber Köpfe 14“ aufgebaut, von 9. Mai an sollen dann die Skulpturen der 15. Runde zu sehen sein. „Wir hätten die ‚Köpfe 14’ natürlich auch noch ins dritte Jahr gehen lassen können, das wäre aber nicht fair gewesen gegenüber den Künstlern“, sagt der Korber Bürgermeister Jochen Müller. Zudem sei in der derzeitigen Situation Naherholung ein großes Thema: „Wir müssen das Thema Kunst und Kultur fördern, auch weil die Leute das brauchen. Es wäre ein falsches Signal, nichts mehr anzubieten.“

Da die Werke an zehn Standorten verteilt und über mehrere Wege zugänglich sind, dürfte es eigentlich kein Problem sein, die Corona-Abstände zu wahren. Jochen Müller hofft, dass es in diesem Jahr anders läuft als im vergangenen Frühjahr: Da hat es beispielsweise Klagen der Wengerter gegeben, die mit kreuz und quer in den Weinbergen geparkten Fahrzeugen zu kämpfen hatten, und auch Jogger, Radfahrer und Spaziergänger kamen sich mitunter in die Quere.

Asparago und Amphoren im Gespräch

Guido Messer ist guter Dinge, dass die Anlieferung der Skulpturen der fünfzehnten Runde gut vonstatten gehen wird. Dieses Mal werde es spannend, sagt der Kurator, der selbst ein Kunstwerk beisteuert: „Allein bei sechs der Bildhauer-Profis fehlt ein figürlicher Kopf.“ Doch inzwischen seien die Besucher beim Betrachten der Kunst ja gut geschult. Sehen werden sie oben am Berg mehrere Arbeiten aus Cortenstahl: zum Beispiel die „Endlosschleife 10XV“ von Sonja Edle von Hoeßle, Willi Weiners Arbeit „Amphoren ins Gespräch vertieft“ und „Asparago“ von Herbert Mehler, eine an einen riesigen Spargel erinnernde Skulptur. Joachim Sauter hat sein Selbstbildnis aus weißem Carrara-Marmor gehauen, die Künstlerin Renate Hoffleit schickt überdimensionale „korber keuper-eier“ zum Korber Kopf hinauf.

Eichenholz ist das Material, aus dem Hermann Bigelmayr sein „Großes Weizenkorn“ geschaffen hat, Guido Messer steuert zur Skulpturenrunde die Arbeit „Crash“ bei, drei große stürzende Unterkörper in Eisenguss. Wie in den vorigen Jahren sind drei Standorte für Nicht-Profis reserviert, in diesem Jahr sind das Schüler der Salier-Gemeinschaftsschule und der Staufer-Gemeinschaftschule Waiblingen sowie der Freien Waldorfschule Engelberg.

Skulpturenrunde als Briefmarken

Alle Arbeiten könne man sich im Kleinformat nach Hause holen oder in alle Welt verschicken, berichtet Ruth Messer. Der Arbeitskreis hat nämlich Briefmarken der Skulpturenrunde drucken lassen. Von Februar an werden die Marken beim Postamt Korb, bei der Gemeinde und im Korber Lädle verkauft.