In Baden-Württemberg und Stuttgart zeigt sich ein ähnlicher Trend wie bundesweit: Die Zahl der Balkonkraftwerke hat sich allein in diesem Jahr verdoppelt. Doch diese Statistik ist mit Vorsicht zu genießen.
An immer mehr Balkonen, Fassaden oder Carports sind inzwischen Balkonkraftwerke installiert. Mit den so genannten Steckersolargeräten kann man eigenen Strom produzieren. Die Leistung des Wechselrichters – der die Sonnenenergie in Strom für den Haushalt umwandelt – darf 800 Wattpeak in der Spitze jedoch nicht überschreiten. Laut Zahlen der Bundesnetzagentur hat sich die Zahl der Balkonkraftwerke alleine in diesem Jahr verdoppelt auf nun 708 590 Stück. Erklärt wird der starke Anstieg mit den gesetzlichen Erleichterungen durch das Solarpaket.
Knapp 92 000 Balkonkraftwerke in Baden-Württemberg
Derselbe Trend zeigt sich in Baden-Württemberg und Stuttgart. Auf Landesebene kam es den Zahlen der Bundesnetzagentur nach sogar zu mehr als einer Verdopplung der Kleinkraftwerke. Vor dem 1. Januar 2024 sammelten 42 679 Stück Energie ein, am 4. Oktober waren es 91 930.
In Stuttgart verhält es sich ähnlich. Vor dem 1. Januar waren im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur 1285 Balkonkraftwerke registriert, zum 4. Oktober waren es 2888.
Diese Zahlen sind mit Vorsicht zu genießen, weil sie nur einen Teil der Wirklichkeit abbilden. Es hat sich eine Art Solarguerilla entwickelt, die Balkonkraftwerke installiert, ohne sie wie vorgeschrieben anzumelden. Gefährdet der Wildwuchs die Netzstabilität?
Das sei laut Bundesnetzagentur „stark von der Situation der Verteilnetze vor Ort abhängig“. Für Stuttgart hatte der Netzbetreiber Stuttgart Netze im Februar gesagt, ein Aufwuchs an Balkonkraftwerken könne das Netz keinesfalls destabilisieren.