Ein Elektroauto lädt in Stuttgart an einer Stromtankstelle. Foto: dpa

Baden-Württemberg ist Autoland. Damit das auch so bleibt, nimmt Grün-Schwarz viel Geld in die Hand. Damit soll die Elektromobilität weiter angeschoben werden.

Stuttgart - Das baden-württembergische Verkehrsministerium will seine Förderung für Busse und Autos mit alternativen Antrieben kräftig ausbauen. „Gemeinnützige Institutionen, insbesondere Pflege- und Sozialdienste, unterhalten bedeutende Fahrzeugflotten und sollen ebenfalls eine Förderung erhalten“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) am Dienstag in Stuttgart. In Umweltzonen sei es besonders wichtig, konventionelle Fahrzeuge durch saubere Autos zu ersetzen.

Auch Carsharing und Fahrschulfahrzeuge könnten von Zuschüssen profitieren. Das grün-schwarze Kabinett unter Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) machte zuvor den Weg für eine Initiative zur Unterstützung der Elektromobilität frei. Kretschmann sagte: „Wir müssen schauen, dass das Auto der Zukunft auch Made in Baden-Württemberg ist.“ Die Elektromobilität hat in Deutschland bislang einen schweren Stand. Als Gründe gelten unter anderem hohe Anschaffungskosten für E-Autos bei einer vergleichsweise geringen Reichweite der Fahrzeuge.

„Wir gehen nicht in die Vollfinanzierung“

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich im Mai von dem ursprünglichen Ziel distanziert, in Deutschland bis zum Jahr 2020 rund eine Million Elektroautos auf die Straßen zu bringen. Hermann kann sich aber weiterhin vorstellen, dass in drei Jahren auf den Straßen im Südwesten 200 000 Autos mit Batterie- oder Brennstoffzellenantrieb beziehungsweise mit Plug-In-Hybrid unterwegs sind. Letztere Variante vereint Verbrennungs- und Elektromotor.

Ziel sei es, dass das Land innerhalb Deutschlands zum Zentrum der Entwicklung und Produktion sowie zum Demonstrationsmarkt im Bereich der Elektromobilität werde, hieß es weiter. Für den Zeitraum bis 2021 stehen insgesamt rund 43,5 Millionen Euro zur Verfügung. Dazu gehört unter anderem der Aufbau von 2000 Ladesäulen für Elektroautos im Land. Damit soll sichergestellt werden, dass in Baden-Württemberg in maximal etwa zehn Kilometern Entfernung eine Ladesäule erreichbar ist. Das Land will den Ausbau der Infrastruktur an Landstraßen unterstützen. Hermann stellte klar: „Wir gehen nicht in die Vollfinanzierung.“

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) sagte: „Vor allem den mittelständischen Zuliefererunternehmen wollen wir beim bevorstehenden Wandel mit unserer Initiative Hilfestellung bieten.“ So sollen unter anderem Pilotprojekte im Bereich Logistik mit elektrisch betriebenen Fahrzeugen mit angeschoben werden.