Die Schauspieler Eva Mattes als "Tatort"-Kommissarin Klara Blum und Sebastian Bezzel als ihr Kollege Kai Perlmann dürfen noch bis 2016 ran, dann hat es sich am Bodensee für die Beiden ausermittelt. Foto: dpa

Die "Tatort“-Kommissare Klara Blum und Kai Perlmann ermitteln seit mehr als zehn Jahren am Bodensee - 2016 lässt der SWR das Krimiformat auslaufen. Es soll jedoch ein neuer "Tatort" vom Bodensee kommen - woher und mit wem ist noch unklar.

Baden-Baden - Ende für den Bodensee-„Tatort“: Der Südwestrundfunk (SWR) lässt den Krimi 2016 auslaufen. Man habe die Entscheidung zusammen mit den Hauptdarstellern Eva Mattes und Sebastian Bezzel getroffen, teilte der SWR am Dienstag mit. „Nach vierzehn erfolgreichen gemeinsamen Jahren der beiden großartigen Schauspieler und des Senders mit dem Tatort aus Konstanz werden wir uns dann von ihm verabschieden“, hieß es weiter. 2015 sollen noch zwei Episoden gedreht und 2016 ausgestrahlt werden.

„Ich mag meine Klara Blum sehr gerne und bin eng mit ihr verbunden“, sagte Eva Mattes laut SWR-Mitteilung. „Es ist aber an der Zeit, vom Ermitteln Abschied zu nehmen und wieder Neues zu erobern.“ Von Sebastian Bezzel hieß es: „Sehr schade, aber besser so.“

Neuer "Tatort" soll kommen

Der Sender will im Umfang des bisherigen „Tatorts“ vom Bodensee einen neuen produzieren. Wo dieser spielen soll, stehe bislang aber noch nicht fest. „Wir haben verschiedene Möglichkeiten durchgespielt, den Blum-Tatort weiterzuentwickeln“, sagte die SWR-Fernsehfilmchefin Martina Zöllner laut Mitteilung. „Schließlich erschien uns die Entwicklung eines neuen „Tatorts“ einfach richtiger.“

Mattes ermittelte nach Angaben des Senders in der Rolle der Hauptkommissarin Klara Blum seit 2002 in Konstanz. 2004 stieß Sebastian Bezzel als Hauptkommissar Kai Perlmann zu dem Team. Die beiden Figuren pflegten ein vertrauensvolles, aber eigenwilliges Verhältnis zueinander - sie duzte ihn, er siezte sie.

Seit 2008 gab es zudem eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit des SWR mit dem Kanton Thurgau, bei der mehrere Koproduktionen mit dem Schweizer Fernsehen entstanden. Für unterhaltsame Spannung sorgte die Einführung einer neuen Figur im Jahr 2012: Der Schweizer Kollege Mattheo Lüthi von der Thurgauer Polizei arbeitete immer öfter mit Blum und Perlmann zusammen, erwies sich dabei aber als wenig teamfähig. Ein deutsch-schweizerisches Kompetenzgerangel entstand.

Abschied im Film noch offen

In den letzten Jahren habe der Bodensee-„Tatort“ Quoten zwischen neun und über zehn Millionen Zuschauern erreicht, resümierte der SWR. Die Frage, wie die Rollen von Klara Blum und Kai Perlmann verabschiedet würden, sei derzeit noch nicht geklärt. „Tatsächlich werden diese Bücher erst entwickelt - mit der selben Gelassenheit wie alle anderen Bücher“, sagte die Sprecherin. Der nächste Bodensee-Tatort mit dem Titel „Château Mort“ wird am 8. Februar 2015 ausgestrahlt.

Das „Tatort“-Team vom Bodensee ist nicht das einzige Auslaufmodell der Reihe. In Frankfurt/Main tritt Kriminalhauptkommissar Frank Steier (Joachim Król) demnächst zum letzten Mal an. Danach wird ein neues Team für den HR kommen. Der Berliner „Tatort“-Ermittler Till Ritter (Dominic Raacke) verabschiedete sich bereits im Februar ohne große Abschiedsnummer nach 15 Jahren, Kollege Felix Stark (Boris Aljinovic) hatte im November nach 13 Jahren seinen Abgang. Schon 2015 bringt der RBB ein neues Berliner Team ins Programm.

Der SWR hatte erst Anfang Dezember mitgeteilt, dass die TV-Produktionsfirma Maran Film, die unter anderem die „Tatort“-Krimis für den Südwestrundfunk produziert, zum 30. Juni 2015 dicht mache. Die „Tatorte“ und andere Fernsehfilme würden dann direkt vom SWR produziert. Grund für die Auflösung seien die Sparpläne sowie die Neuausrichtung der öffentlich-rechtlichen Anstalt. Der SWR muss bis 2020 gut 166 Millionen Euro einsparen. Das Aus des Bodensee-„Tatorts“ habe aber nichts mit dem Sparprogramm zu tun, sagte eine SWR-Sprecherin am Dienstag. „Das ist nur eine zeitliche Koinzidenz.“