Der Künstler Gerhard Richter: eines seiner Hauptwerke, das Gemälde „192 Farben“, bietet Sotheby’s in seiner Herbstauktion an, der geschätzte Preis liegt bei rund 20 Millionen Euro. Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Gerhard Richters Gemälde gehören zu den teuersten Werken noch lebender Künstler auf dem Markt. Entsprechend viel Aufmerksamkeit hat deshalb eine Auktion in London.

Das Bild „192 Farben“ von Gerhard Richter wird am 14. Oktober in London versteigert. Das 1966 in Düsseldorf entstandene Gemälde gilt als Schlüsselwerk des Malers, der einer der teuersten und einflussreichsten lebenden Künstler der Welt ist. An diesem Donnerstag wird das Bild kurzzeitig in der Deutschland-Zentrale von Sotheby’s im Palais Oppenheim in Köln ausgestellt. Der Schätzpreis beträgt 13 bis 18 Millionen Pfund (15 bis 21 Millionen Euro).

Der heute 90 Jahre alte Richter entwarf das zwei mal eineinhalb Meter große Bild auf der Basis industrieller Farbkartenmuster. Dabei war er inspiriert von der amerikanischen Pop Art. Die Arbeit bildet auch die Grundlage für sein 2007 enthülltes Fenster im Kölner Dom, sein wohl populärstes Werk. Seit 1982 gehörte die Farbfeld-Komposition dem Sammlerehepaar Elisabeth und Gerhard Sohst. Von 1997 bis 2022 war das Bild als Leihgabe in der Hamburger Kunsthalle zu sehen.

2015 bescherte bereits ein Gemälde Gerhard Richters dem Auktionshaus Sotheby’s einen Rekord – für 41 Millionen Euro wurde damals eines seiner abstrakten neueren Bilder versteigert, niemals vorher war so viel Geld für das Werk des deutschen Malers gezahlt worden. Der Schätzpreis hatte damals bei 27 Millionen Euro gelegen.