Freuen sich, dass der Hoppenlaufriedhof mit Hilfe des 400 000-Euro-Schecks saniert wird: Timo John (v. l.), Volker Schirner, Ingo Rust, Rainer Prewo und Marion Caspers-Merk. Foto: Peter Michael Petsch

Im Juni fällt der Startschuss. Dann soll mit der Restaurierung der Kreuze und Grabsteine auf dem denkmalgeschützten Hoppenlaufriedhof begonnen werden. In fünf bis sechs Jahren soll die 1,5 Millionen Euro teure Sanierung abgeschlossen sein.

Im Juni fällt der Startschuss. Dann soll mit der Restaurierung der Kreuze und Grabsteine auf dem denkmalgeschützten Hoppenlaufriedhof begonnen werden. In fünf bis sechs Jahren soll die 1,5 Millionen Euro teure Sanierung abgeschlossen sein.

Stuttgart - Zusammenkünfte auf Friedhöfen sind traurig. Am Mittwoch war das anders: Auf dem Hoppenlaufriedhof bei der Liederhalle gab es nur strahlende Gesichter. Für die Sanierung der Grabsteine und Kreuze überreichte Rainer Prewo,Vorstandsvorsitzender der Denkmalstiftung Baden-Württemberg, Volker Schirner einen Scheck über 400 000 Euro. Damit kann der Leiter des städtischen Garten- Friedhofs- und Forstamts endlich loslegen. Denn nun sind die 1,5 Millionen Euro komplett, der für die Restaurierung der insgesamt 1674 Grabsteine und Kreuze benötigt werden.

Ausgeschrieben wird der Auftrag im April. Von Juni bis Jahresende sollen die ersten 180 Grabmale restauriert werden. Darunter ist der Grabstein von Christian Gottfried Elben (1754 bis 1829). Er war Gründer und Herausgeber des Schwäbischen Merkurs. Eventuell ist auch schon der Grabstein des Dichters Christian Friedrich Daniel Schubarts (1739 bis 1791) dabei. In fünf bis sechs Jahren sollen alle Kreuze und Grabsteine wieder in Schuss sein – bis auf einen:Auf ihm ist ein Name nicht einmal mehr ansatzweise zu lesen. Teile des Sandsteins brechen großflächig weg. Ein Schild warnt vor Unfallgefahr. „Diesen Stein können wir nicht halten, sondern nur sichern und verfallen lassen“, sagt Maurus Baldermann. Der Experte für Denkmalschutz beim Garten-, Friedhofs- und Forstamt versichert aber, dass nur dieser Stein dem Zahn der zeit geopfert wird.

Der Stein wäre vermutlich auch nicht zu retten gewesen, wenn sich die Stadt früher zur Sanierung der knapp 400 Jahre alten Friedhofsanlage entschlossen hätte. „Wir haben uns bereits im März 2012 für die Restaurierung stark gemacht“ sagt Timo John, stellvertretender Vorsitzender der Ortsgruppe Stuttgart des Schwäbischen Heimatbunds. Passiert ist nichts. Leise, aber bei der Friedhofsstille nicht zu überhören, ist auch die Kritik Prewos , weil die Stadt in Sachen Hoppenlaufriedhof erst wie der Hund zum Jagen getragen werden musste: „Normalerweise kommen die Leute auf uns zu und nehmen uns das Geld aus der Hand. Beim Hoppenlaufriedhof war es anders. Wir sind auf die Stadt zugegangen. Dann hat es 1,5 Jahre gedauert“, stellt er fest Und Staatssekretär Ingo Rust betont, dass die Stadt für die Restaurierung dieses „Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung“ mehr Geld aus eigener Tasche hätte beisteuern sollen..

Außer dem Geld der Landesdenkmalstiftung, das laut Marion Caspers-Merk von der Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg aus dem Topf der Glücksspirale stammt, kommen 345 000 Euro von der Stadt, weitere 400 000 Euro vom Land, 350 000 Euro vom Bund und 10 000 Euro vom Schwäbischen Heimatbunds. Dort sind weitere 25 000 Euro Spenden eingegangen.

Um die Bürger über den Fortgang der Arbeiten an den Grabmalen auf dem Laufenden zu halten, plant das Friedhofsamt, Infotafeln am Bauzaun anzubringen und Führungen über die Baustelle anzubieten.