Flug verpasst, Requisite kaputt – dennoch landet der Magier Topas in der US-Fernsehshow seiner Idole einen Volltreffer. Las Vegas feiert den Stuttgarter. Wir zeigen den Trick.
Der Stuttgarter Zauberer Topas alias Thomas Fröschle hat es geschafft, was nur wenigen Magiern weltweit gelingt: In der US- TV-Show „Penn & Teller: Fool Us“ hat er die legendären Illusionisten Penn Jillette und Teller mit seinem Trick „Backstage Pass“ vollständig in Staunen versetzt – und damit das Ziel der Sendung erreicht: die beiden Show-Giganten zu täuschen.
Vor einem Millionenpublikum in Las Vegas präsentierte der 52-jährige Stuttgarter, der als „einer der besten Zauberer Deutschlands“ in der Show begrüßt wird, seinen Trick, bei dem sich aus einem unscheinbaren Bändel plötzlich ein meterlanges Seil mit einem echten Backstage-Pass entwickelt – versehen mit dem Namen des Punk-Idols Dee Dee Ramone, den Penn zuvor spontan genannt hatte.
Penns Reaktion: „Son of a Bitch“
Als Topas das Kärtchen öffnete und der Name tatsächlich dort stand, blieb den US-Stars buchstäblich der Mund offen. Penns Reaktion: „Son of a bitch!“ – ein respektvoller Ausdruck des Unglaubens. Die beiden Legnden kannten den Trick nicht, konnten ihn nicht erklären, hatten den Stuttgarter davor auch nicht backstage getroffen. Damit war klar: Topas hatte Penn & Teller „gefoolt“.
Dass Topas überhaupt auf der Bühne stand, grenzt selbst an Zauberei. Nach einem Auftritt in Hannover wollte er von dort direkt nach Las Vegas fliegen – doch sein Flug wurde kurzfristig gestrichen. Der nächste verfügbare Flug wäre erst am nächsten Tag gegangen, viel zu spät für die Show.
Ein Ersatzflug ab Hamburg? „Sündhaft teuer“, erinnert sich Fröschle. Er mietete kurzerhand ein Auto, um das Flugzeug zu erwischen – blieb aber im Stau stecken. Schließlich fand er einen dritten Flug: von Hamburg nach Chicago, dann weiter nach Las Vegas. Es war ihm unglaublich wichtig, dabei zu sein. Schließlich zählt Teller, der stille Teil des Duos Penn & Teller, seit Kindertagen zu seinen Idolen.
Gerade noch rechtzeitig kam Topas zur Probe – und dann riss auch noch der Bändel, ein zentrales Requisit seines Tricks. „Ich war völlig übermüdet, der Jetlag hat mich erwischt, ich war eigentlich komplett neben der Kappe“, erzählt er . Doch auf der Bühne war davon nichts zu spüren. Souverän, charmant und in fließendem Englisch spielte er sich in die Herzen des Publikums – und in die Geschichte der Sendung.
Ein Zaubertrick von Kemnat nach Las Vegas
Entwickelt hat Topas den Trick gemeinsam mit seinem Kollegen Nikolais Striebel, selbst Europameister der Zauberkunst – daheim in Kemnat, einem Stadtteil von Ostfildern. „Was Stand-up und Zauberei angeht, sind die USA uns etwa 20 Jahre voraus“, meint Fröschle. Umso mehr freute es ihn, dass aus Hunderten von Bewerbungen weltweit gerade seine ausgewählt wurde.
Nach dem triumphalen Auftritt verbrachte er noch einige Tage in der Wüste Nevadas – bei seinem Idol Teller, mittlerweile 77 Jahre alt, der ihn in seine Villa einlud. „Er ist ein unglaublich freundlicher, kluger Mensch. Diese Begegnung war für mich fast noch magischer als die Show selbst“, sagt Topas.
Topas und Roxanne treten am 26. und 27. Dezember in Theaterhaus auf
Das Video seines Auftritts sorgt derweil auch online für Furore: Auf YouTube ist der Auftritt unter „Topas Fool Us – Backstage Pass“ zu sehen und wird von Zauberfans weltweit gefeiert.
Ein bisschen Las Vegas-Glanz hat damit auch Stuttgart erreicht – dank eines Mannes, der selbst dann nicht aufgibt, wenn selbst der Flugplan gegen ihn zaubert.
Topas und seine Ehefrau Roxanne treten am 26. und 27. Dezember, jeweils um 20 Uhr, mit ihrer Show „It’s Magic“ im Stuttgarter Theaterhaus auf.