Das Marsupilami in Berlin. Foto: Carlsen

Es war eine besondere Ehre. Ein Deutscher durfte eine Comic-Ikone zeichnen. Flix hat sich des Marsupilami angenommen. Am Mittwoch kommt er nach Stuttgart.

Es ist die europäische Micky Maus. Hat aber einen ungleich komplizierteren Namen. Vor 70 Jahren hob der belgische Zeichner das Marsupilami aus der Taufe. Ein gelbes ungemein kräftiges und liebenswertes Fabelwesen mit schwarzen Punkten, das im Dschungel in Palumbien lebt, im Urwald in Südamerika. Und zeitweise bei Spirou und Fantasio in Belgien unterkam. Und wie man jetzt von Flix erfährt, in den 30er Jahren schon durch Berlin tobte.

Eine Legende

Felix Görmann alias Flix hat diese Verbindung aufgedeckt. In dem von Carlsen verlegten Band „Das Humboldt-Tier“ widmet er sich dem Marsupilami. Oder vielmehr, er darf sich dem Marsupilami widmen. Vor vier Jahren textete und zeichnete er ein Abenteuer von Spirou in Berlin. Damals feierte der Page sein 80-Jahr-Jubiläum als Comicheld, und der belgische Verlag Dupuis hatte festgestellt, Spirou und Fantasio waren schon überall auf der Welt unterwegs, nur nicht in Deutschland. Und Deutschland, das ist für viele im Ausland nun mal Berlin, sagt Flix und grinst. Nun lebt er seit 20 Jahren in Berlin, der Carlsen-Verlag schlug ihn vor und so entstand 2018 das Abenteuer „Spirou in Berlin“.

Erstaunlicher Anruf

Nun kam vor einiger Zeit ein erneuter Anruf. „Möchtest Du eine Marsupilami-Geschichte zeichnen.“ Flix fiel aus allen Wolken. „Das ist so groß, das man es gar nicht glauben kann.“ Natürlich wollte er. Und kam auf die Idee, den Naturforscher Alexander von Humboldt das Marsupilami entdecken und einschläfern zu lassen, und es nach Berlin mitzunehmen. Dort schlief es im Naturkundemuseum bis in die 30er Jahre. Ehe es aufwacht, einem Mädchen hilft, die SA und Adolf Hitler verprügelt – und seine drei Kinder sucht.

Flix in Stuttgart

Was dabei passiert, wird Flix am Mittwoch, 28. September, zunächst um 16 Uhr im Buchhaus Wittwer zeigen. Und am Abend dann um 19.30 Uhr in der Stadtbibliothek.