Die Themen bei der Auftaktveranstaltung waren vielfältig. Foto: Georg Linsenmann

Zahlreiche Bürger kamen am vergangenen Mittwoch zur Auftaktveranstaltung der Energieoffensive ins Weilimdorfer Rathaus, um sich über das Thema zu informieren.

Stuttgart-Weilimdorf - Mit Offensiven hat der Stadtbezirk bereits einige Erfahrungen. Offensiv angegangen wurden bereits die Themenbereiche Fahrrad, Kinder und Jugend oder Senioren. Und nun wird in Sachen Energie zur Offensive geblasen, auf der Basis eines knapp zwei Jahre zurückliegenden Beschlusses des Bezirksbeirates. Zum Start der „Energieoffensive Weilimdorf“ war der am Tag verkündete klimapolitische Rückwärtspurzelbaum des amerikanischen Präsidenten eine Steilvorlage für Bezirksvorsteherin Ulrike Zich, die bei der Begrüßung launig meinte: „Wir sind die Gegenbewegung.“ Eines jedenfalls sei klar: „Wir haben viel vor!“

In einem Impulsreferat skizzierte zunächst Jürgen Görres vom Amt für Umweltschutz den rund 40 Teilnehmern das Energiekonzept der Stadt, deren Zweck es sei, „die Energiewende in Stuttgart zu schaffen“. Womit dann schon mal ein großes Rad gedreht wurde. Er hatte aber auch einen genaueren Blick auf Weilimdorf geworfen und dabei etwa „Hotspots mit hohem Energieaufwand“ identifiziert: „Neben dem Industriegebiet haben Giebel und Bergheim besonders hohe Werte. Diese Ecken sollte man mal genauer anschauen“, befand Görres. Zudem gebe es in Weilimdorf Quartiere, die noch mit Strom heizten. So regte er etwa „energetische Quartierskonzepte“ und Nahwärmenetze an.

Arbeitsgruppen sollten Ideen sammeln

Ideen zu sammeln, war aber vor allem die Aufgabe der Arbeitsgruppen. Diese sollten bei der Auftaktveranstaltung nicht nur gefunden werden, sie sollen die Energieoffensive auch im weiteren tragen und mit möglichst konkreten Vorschlägen voranbringen. Nach einer allgemeinen Ideensammlung wurden jeweils zwei Bereiche zu je einer Gruppe verschmolzen: die Felder Energieerzeugung und Speicherung sowie Energieeinsparung und Vermeidung. Beide Gruppen sortierten dann die jeweiligen Ideen, die von Abwasser-Wärme-Nutzung, Mieterstrom-Modellen, Quartiersnetzen oder Lichtverschmutzung bis zur Gründung von Energiegenossenschaften reichten. Ein starkes Thema, so zeigte sich, wird auch die Information über bereits vorhandene Fördermöglichkeiten sein. Etwa beim Dämmen von Häusern oder der Modernisierung von Heizungsanlagen. Der Schwung des Abends reichte dann soweit, dass sich die zwei Gruppen bereits Mitte April das nächste Mal treffen werden.

Von der Dringlichkeit einer lokalen Energieoffensive überzeugt ist Stefan Wiertzema, wie er im Nachklapp zu der Veranstaltung bestätigte: „Ich komme aus dem Sektor, ich weiß aus meiner täglichen Arbeit, mit wie vielen Fragezeichen das Thema behaftet ist. Die Leute machen sich wirklich viele Gedanken, wie man sparen kann. Da passt so eine Offensive, die ja auch viel Information transportieren will, absolut. Das Thema hat Zukunft.“

Klimawandel im Blick

So sieht es auch Ralf Futterknecht, mit Wiertzema im Vorstand des Vereins „WeilAktiv – Selbstständige in Weilimdorf“. Ihn bewegt und motiviert noch etwas ganz anders, sich in der Energieoffensive zu engagieren: „Ich denke an den Klimawandel und an meine Kinder. Umwelt- und Ressourcen-Schonung ist eine Frage der Verantwortung, die wir für die Zukunft übernehmen wollen“, betont Futterknecht und ergänzt: „Die Frage ist, was jeder Einzelne gebacken kriegt, was jeder beitragen kann. Das muss der Sinn dieser Offensive sein, dass wir das alles offenbaren.“ Ganz klar sind auch die Erwartung von Felix Hanle, der erst jüngst seinen Bachelor mit einem einschlägigen Thema gemacht hat: „Ich will, dass der Aufwand nicht umsonst ist, und ich hoffe, dass man auf der lokalen Ebene wirksam handeln kann.“