Die Fußballer von Kosova Bernhausen bejubeln den Aufstieg in die Kreisliga A, die allerdings nur Zwischenstation sein soll. Die Verantwortlichen liebäugeln mit den Durchmarsch in die Bezirksliga. Foto: Yavuz Dural

Kosova Bernhausen gelingt nach einer fast perfekten Saison die sofortige Rückkehr in die Kreisliga A.

Bernhausen - Im Sommer 2015 Jahr hatte der Abstieg des KF Kosova Bernhausen aus der Fußball-Kreisliga A, Staffel 2, nicht nur sportliche Folgen, sondern auch eine massive Zerreißprobe innerhalb des 1990 gegründeten Vereins ausgelöst, der sich danach neu aufgestellt hat. Ein Jahr danach ist das Stimmungsbarometer bei den Albanern wieder auf dem Höhepunkt, wozu nicht zuletzt der sportliche Erfolg beigetragen hat, nachdem sich das vornehmlich aus albanischen Kickern bestehende Team in der abgelaufenen Saison 2015/16 den Meistertitel in der Kreisliga B, Staffel 4, gesichert hat – mit großem Vorsprung vor den beiden Verfolgern VfL Kaltental (sieben Punkte) und TSV Musberg (zwölf Punkte).

Meister ohne Niederlage

Obendrein ist es der Mannschaft des neuen Meistertrainers Besim Blakaj gelungen, die Runde als einzige der insgesamt 129 Mannschaften in den drei Spielklassen des Bezirks Stuttgart ohne eine Niederlage zu überstehen. Jedoch: der Hunger nach weiteren Erfolgen ist bei den Filderstädtern noch lange nicht gestillt.

Gleichwohl: nach einer fast perfekten Saison mit 20 Siegen und lediglich zwei Unentschieden aus 22 Punktspielen sowie einer überragenden Torbilanz von 146:25 Treffern wissen die Albaner spätestens seit dem vorvergangenen Wochenende wieder, wie schmerzlich sich eine Niederlage anfühlen kann. Denn bei der württembergischen Endrunde des diesjährigen „Erdinger-Meistercups“ waren die Kicker von Kosova Bernhausen in Illerrieden (Alb-Donau-Kreis) unter den dort 24 teilnehmenden Mannschaften weiterhin ungeschlagen sogar bis ins Finale vorgestoßen. Dort freilich unterlag der künftige Kreisliga-A-Rückkehrer in einem reinen Filder-Duell dem künftigen Verbandsligisten Calcio Leinfelden-Echterdingen knapp und am Ende durchaus ärgerlich mit 0:1 – und zwar durch ein Eigentor. Den Hauptgewinn, ein Trainingslager im Gesamtwert von 10 000 Euro, hatte das Aufgebot von Trainer Besim Blakaj damit hauchdünn verpasst.

Meistertrainer Blakaj verlängert Engagement

Immerhin: als Zweitplatzierter und damit als „Vizemeister Württemberg“ bekommt Kosova von den bayerischen Brauern nun ein Vereinsfest für 50 Personen spendiert. „Darüber freuen wir uns sehr und werden den Gutschein schon demnächst einlösen“, sagt der Abteilungsleiter Shpetim Mushkolaj. Er hatte ebenso wie sein Coach nach den internen Querelen vor einem Jahr seinen Posten neu übernommen. Zu feiern gibt es dann beim albanischen Club auch die inzwischen erfolgte Vertragsverlängerung mit seinem Meistertrainer. Blakaj hatte sich eine Denkpause erbeten, um zu klären, ob er seinen Job als Bäcker mit seiner Trainertätigkeit in Einklang bringen kann. Das Ergebnis lautet: er kann. „Wir sind sehr froh, dass er bei uns weitermacht“, sagt Mushkolaj, der inzwischen auch hinter alle weiteren internen Personalien einen Haken machen kann: „Unser bisheriger Spielerkader steht uns auch eine Klasse höher komplett zur Verfügung“, sagt der Kosova-Fußballboss – und dazu zählt auch Ajet Shatrolli, der sich in der Staffel vier mit seinen 31 Saisontreffern obendrein den Titel als Torschützenkönig gesichert hat.

Kreisliga A soll nur Durchgangsstation sein

Mittlerweile stehen in Benjamin Elezaj (22/TAS Göppingen) und Blerim Kukleci (33/AHV Ludwigsburg) bereits die beiden ersten Neuzugänge fest. Mindestens ein Torhüter soll außerdem noch geholt werden. Die beiden Neuen verfügen über Landesliga-Erfahrung, weshalb der Kosova-Abteilungsleiter das Saisonziel seines Clubs für die kommende Kreisliga-A-Saison recht offensiv formuliert: „Sofortiger Durchmarsch.“ Gemeint ist damit die Rückkehr in die Bezirksliga Stuttgart, in welcher die Filderstädter schon einmal von 2007 bis 2009 gespielt haben.