In 28 Ligaspielen ohne Niederlage: die Fußballer des TSV Waldenbuch haben mit 16 Punkten Vorsprung Foto: Yavuz Dural

Die Kicker des TSV Waldenbuch haben stets an sich und den sofortigen Wiederaufstieg geglaubt.

Waldenbuch - Er habe noch nie so etwas erlebt, sagt Gerry Ott, der Meistertrainer der Kreisliga-A-Fußballer des TSV Waldenbuch. „Die Spieler haben stur ihr Ziel verfolgt und haben sich durch nichts von ihrem Weg abbringen lassen. Das war unglaublich“, sagt der 62-Jährige. Deshalb werde ihm die Saison auch in bester Erinnerung bleiben.

Überrascht über den deutlichen Vorsprung

Das Ziel der Waldenbucher, die im Sommer 2015 über die Relegation den bitteren Gang hinunter in die Kreisliga A antreten mussten, war von Saisonbeginn an die sofortige Rückkehr in die Bezirksliga Böblingen/Calw. Dass das Vorhaben gelingen würde, davon war Ott felsenfest überzeugt. „Mit unserer Spielerqualität haben wir in der Kreisliga A schlicht nichts zu suchen. Und wir hatten auch alle keine Lust auf ein weiteres Jahr dort“, sagt er. Überrascht hat ihn schließlich der große Vorsprung, mit dem seine in 28 Spielen ungeschlagene Entourage in der Staffel 2 Meister wurde: Satte 16 Punkte betrug der Abstand am Ende auf den Tabellenzweiten SV Rohrau. „Dabei hätte ich den Aufstieg auch mit nur einem Punkt Vorsprung mitgenommen“, sagt der Meistertrainer, der auch in der nächsten Saison für die Geschicke des Teams verantwortlich zeichnen wird.

Das große Plus der Spieler in der abgelaufenen Spielzeit war zum einen deren überragende Kondition. „Ich bin ein Verfechter guter Fitness“, sagt Ott. Die sei bei der heutigen Spielweise extrem wichtig. Zum anderen war es der unabdingbare Wille, aufzusteigen. „Die Jungs haben bis zum Schluss an sich geglaubt“, sagt Ott, der auch mit Lob für die Abteilungsvorderen nicht spart. „Trotz des Abstiegs haben sie die Spieler stets aufgebaut, sich intensiv um sie gekümmert und immer spüren lassen, dass sie auch weiterhin auf sie setzen.“

Eckhardt und Freyer als zusätzliche „Juwelen“

Zu den Stützen in der Aufstiegssaison zählten von Beginn an vor allem die erfahrenen Recken Philipp Oelfin, 27, Florian Seyfried, 26, Christian Schuldt, 32, und Michael Fiorini, 33. Später kamen mit dem Ex-Bonlandener Bernd Eckhardt und dem ebenfalls höherklassig erprobten David Freyer zwei weitere „Juwelen“ (Ott) hinzu – wenn auch nur in Teilzeitbeschäftigung. Vor allem wie sich Eckhardt eingebracht habe, sei vorbildlich für die jungen Spieler gewesen – auf dem Platz (Ott: „Da war er überragend, auch wenn er einige Chancen ausgelassen hat“) wie auch daneben. „Er war immer da, wenn man ihn gebraucht hat“, sagt der Coach, der auch in Zukunft auf den 34-Jährigen setzen kann.

Gefreut hat Ott aber auch, dass der Stürmer Michael Fiorini, der im Abstiegsjahr ständig mit Verletzungen zu kämpfen hatte, zu alter Stärke zurückgefunden hat. Apropos Verletzungen: von denen sind die Waldenbucher in der abgelaufenen Runde weitgehend verschont geblieben. Lediglich Markus Ruckh hatte sich zu Saisonbeginn einen Kapselriss am Knöchel zugezogen.

Der Trainer konnte nie seine Wunsch-Elf aufbieten

Trotz der Souveränität, mit der der TSV Waldenbuch Meister geworden ist: mit seiner Wunsch-Elf ist Ott in den 28 Pflichtspiel-Begegnungen nie aufgelaufen. „Ich wollte mal mit Seyfried, Oelfin, Schuldt und Freyer einen Zwei-Meter-Wall in der Defensive aufbieten“, sagt er. Vergönnt war es ihm nicht, weil nie alle vier gleichzeitig respektive oft genug im Training waren. Und untrainiert wollte er das Quartett nicht aufs Feld schicken. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden. Die Mannschaft bleibt auch in der Bezirksliga zusammen, Abgänge gibt es bis dato nicht zu vermelden.

Entsprechend optimistisch schaut Gerry Ott auch in die Zukunft. Natürlich sei der Klassenverbleib in der Bezirksliga zunächst oberstes Ziel, „aber wenn alle immer trainieren, sind wir auch fürs vordere Tabellendrittel gut“, ist der Coach überzeugt. „Wir haben einen sehr guten Mix aus Jung und Alt.“