Sascha Unrath (links) und der VfL Kaltetal hoffen auf den nachträglichen Aufstieg. Foto: Günter E. Bergmann

Die Fußballsaison 2015/16 im Bezirk Stuttgart ist zwar schon Geschichte – allerdings nur auf dem Rasen.

Kaltental - Die Fußballsaison 2015/16 im Bezirk Stuttgart ist zwar schon Geschichte – allerdings nur auf dem Rasen. Denn hinter den Kulissen haben die Verantwortlichen des Württembergischen Fußball-Verbands derzeit Einsprüche gegen zwei Spielwertungen aus der Aufstiegsrelegation zu prüfen, die im Erfolgsfall für den VfL Kaltental, einen der beiden Antragssteller, den nachträglichen Aufstieg in die Kreisliga A bedeuten könnte.

Der Reihe nach: Nachdem für den Kreisliga-B-Vizemeister aus Kaltental das 1:3 gegen OFK Beograd Stuttgart schon nach der ersten Relegationsrunde das Aus im Aufstiegsrennen bedeutet hatte, feierten die Serben im folgenden „Endspiel“ einen 3:2-Sieg gegen den MTV Stuttgart II und damit nach vier Jahren die Rückkehr in die Kreisliga A. Für die MTV-„Zweite“ war derweil der Abstieg in die unterste Klasse besiegelt. In den beiden Partien hatte OFK Beograd jedoch seinen erst im Mai verpflichteten Neuzugang Meron Tsehaye eingesetzt – und genau das ist der Knackpunkt. Denn der 27-jährige Angreifer mit Oberliga-Erfahrung hatte zuvor während eines USA-Aufenthalts für ein Team der Universität Fullerton (US-Staat Kalifornien) die Kickstiefel geschnürt und Partien absolviert. Während der OFK-Abteilungsleiter Aleksander Rogic behauptet, es habe sich dabei nur um Freundschaftsspiele gehandelt, sehen dies die Verantwortlichen der beiden anderen an der Relegation beteiligten Clubs anders – und haben deshalb schriftlichen Protest eingereicht. „Wir wollen prüfen lassen, ob es sich um Einsätze in Pflichtspielen gehandelt hat“, sagt der Kaltentaler Abteilungsleiter Thomas Niemeyer.

Der Hintergrund dieses Ansinnens ist klar: In diesem Fall hätte Tsehaye, wie im hiesigen Amateurfußball üblich, nach seiner Rückkehr eine dreimonatige Wechselsperre absitzen müssen und wäre demzufolge in den beiden Relegationsspielen nicht spielberechtigt gewesen. Das würde wiederum bedeuten, dass OFK Beograd lediglich einen Pyrrhussieg errungen hätte – und der Nutznießer letztlich VfL Kaltental heißen würde.