Ob die Bottwartalbahn einmal wieder fahren wird, ist offen. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Mitglieder des Kreistags hoffen, über die Inhalte der Machbarkeitsstudie aufgeklärt zu werden

Bottwartal - Das Zwischenergebnis der Studie zur Machbarkeit und Prognose zur Reaktivierung der Bottwartalbahn war vergleichsweise kurz gehalten: Auf zwei Seiten teilte Landrat Dietmar Allgaier im Juli den Fraktionen des Kreisrats mit, dass die Bahn nicht finanzierbar sei, was sich in nächster Zeit aber bereits wieder ändern könne. Der Grund: Man ist abhängig von der ausstehenden Umsetzung und den daraus resultierenden Fördergeldern des im Februar vom Bund beschlossenen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (wir berichteten). So lange heißt es: abwarten.

Auch die Kreisräte, die im weiteren Verlauf mit den Kollegen im Landkreis Heilbronn und den Stadt- und Gemeinderäten zu den Entscheidungsträgern werden, verfügen über keine weiteren Informationen als das zweiseitige Schreiben. Weshalb aus dem Gremium der Wunsch aufkommt, dass die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt und Technik (AUT) weitere Details erhalten, um sich im Wartestand ein Bild vom Thema machen zu können. Die SPD-Fraktion formulierte jetzt einen entsprechenden Antrag, dass Landrat Dietmar Allgaier nach der Sommerpause in der AUT-Sitzung einen „ausführlichen Zwischenbericht“ gibt – „ob öffentlich oder nicht-öffentlich“. So erhoffen sich die Kreisräte einen Einblick in die Streckenvarianten oder auch die bisherige Nutzen-Kosten-Kalkulation.

In dem Antrag äußern die Sozialdemokraten Verständnis dafür, dass die Machbarkeitsstudie nach den nun vorliegenden Zwischenergebnissen situationsbedingt liegen gelassen wird. Dennoch: „Mit dem beantragten Zwischenbericht verbinden wir für uns Kreisräte die Hoffnung auf mehr Transparenz hinsichtlich der Chancen einer Revitalisierung der dringend benötigten Bottwartalbahn.“ Den großen Stellenwert des Themas habe vor knapp einem Jahr auch das Gutachten zu den Busbeschleunigungsmaßnahmen verdeutlicht, als festgehalten wurde: „Eine durchgreifende Verbesserung beziehungsweise Stabilität des ÖPNV könnte letztlich nur durch eine teilweise oder vollständige Trennung des ÖPNV vom motorisierten Individualverkehr erreicht werden. Dies wäre durch die Einrichtung separater Busspuren beziehungsweise den Ausbau der Bustrasse zwischen Marbach und Murr und langfristig durch eine Reaktivierung der Bottwartalbahn möglich.“

Caren Sprinkart, Referentin von Landrat Dietmar Allgaier, teilt auf Nachfrage mit, dass die Kreisverwaltung dem Antrag der SPD „selbstverständlich nachkommen und das Thema im Ausschuss behandelt wird“. In welcher Sitzung konkret das der Fall sein wird und ob dies öffentlich oder nicht-öffentlich geschieht, stehe allerdings noch nicht fest. Der übliche Ablauf sieht so aus, dass solche Anträge in der jeweils nächsten AUT-Sitzung unter dem Punkt „Verschiedenes“ eingebracht werden. Dann gibt die Kreisverwaltung Informationen, wie der Antrag behandelt wird – eine Abstimmung darüber vom AUT-Gremium erfolgt dabei laut Caren Sprinkart nicht. „In der Regel findet dann in der darauffolgenden Sitzung die inhaltliche Beratung dazu statt.“ Die nächsten beiden AUT-Sitzungen sind auf den 9. Oktober und 13. November terminiert.