Wenn Steffi an Zuhause denkt, dann am ehesten an die Wohngruppe Jella, in der sie viel Zeit mit Hund Mika verbrachte. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Wie geht es mit jungen Menschen weiter, die in Heimen und Pflegefamilien aufgewachsen sind, wenn sie die staatliche Obhut verlassen? Lange wurden diese sogenannten Care Leaver allein gelassen, doch jetzt tut sich endlich was. Eine junge Frau erzählt.

Es gibt diese Tage, an denen die Heimatlosigkeit besonders drückt. Weihnachten etwa. Auch die Semesterferienwochen oder manche Sonntage. Steffis Studienfreunde fahren dann nach Hause. In die Einfamilienhäuser oder Großstadtwohnungen ihrer Kindheit. An Orte, von denen sie vielleicht lange weg wollten, aber wohin sie jetzt gern zurückkehren, weil dort das ehemalige Jugendzimmer unverändert wartet. Ein Bett, ein voller Kühlschrank, das Lieblingsessen am Familientisch, dieses besondere Gefühl der Zugehörigkeit zwischen Eltern und Kindern. So ein Zuhause hat Steffi nicht, hatte sie vielleicht nie. Steffi hat die letzten Jahre in der Wohngruppe Jella gelebt, einer Einrichtung der Jugendhilfe.